Das endgültige erstinstanzliche Urteil steht aber noch aus. Solarworld-Chef Frank Asbeck bekräftigte am Donnerstag, im Falle einer Niederlage Rechtsmittel einzulegen.

Der US-Konzern hat die Solarworld-Tochter Deutsche Solar inklusive Zinsen auf rund 750 Millionen Dollar verklagt. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um nicht abgenommenes Silizium. In den Boom-Jahren der Solarbranche waren Zellenhersteller bereit, fast jeden Preis für Silizium zu zahlen und schlossen langfristige Verträge. Im Abschwung rächte sich das. Im Geschäftsbericht warnt Solarworld, dass eine Verurteilung auf Zahlung der geforderten Summe das Unternehmen in seinem Bestand gefährden würde. Anleger zeigten sich entsetzt: Die Solarword-Aktie brach um rund 16 Prozent auf unter 5,00 Euro ein.

Richter Ludington gab dem Antrag von Hemlock auf ein beschleunigtes Verfahren ohne Jury und weitere Anhörung statt. Er ordnete an, dass Hemlock bis zum 22. Juli seine über die Jahre angefallenen Schäden auflistet. Solarworld-Chef Asbeck hatte im Reuters-Interview im Frühjahr erklärt, dass er sich auf einen langen Klageweg einstelle. Er bezweifele, dass im Falle einer Verurteilung die Vollstreckung in Deutschland durchsetzbar sei, da der Vertrag gegen das europäische Kartellrecht verstoße. Das hätten hiesige Rechtsgutachten ergeben.