Nach der Ertragswende im Abschlussquartal peilt Solarworld 2016 erstmals seit fünf Jahren wieder einen Jahresgewinn und die Umsatzmilliarde an. "Die Produktionen in Deutschland und den USA sind voll ausgelastet", sagte Konzernchef Frank Asbeck am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits heute habe Solarworld mit Bestellungen über 580 Megawatt (MW) die Hälfte des Vorjahres-Absatzes in den Büchern. "Besonders erfreulich ist aber, die Preisdegressionen haben ein Ende gefunden", betonte der Manager. Die Aktie schnellte um mehr als 17 Prozent auf 9,72 Euro in die Höhe.

Bei einem Absatzplus von 33 Prozent auf 1.159 MW stieg der Umsatz 2015 im gleichen Maße auf 763 Millionen Euro. 50 Prozent davon entfielen auf das US-Geschäft. Operativ schaffte Solarworld im vierten Quartal mit acht Millionen Euro Gewinn (Ebit) die Ertragswende. Im Gesamtjahr fiel allerdings noch ein Minus von zehn (Vorjahr: minus 44) Millionen Euro an. 2016 soll der operative Gewinn dann im zweistelligen Millionenbereich liegen, Umsatz und Absatz um jeweils 20 Prozent steigen.

Asbeck kündigte zudem den Ausbau der Modulproduktionen in Deutschland und den USA an. Zudem werde ein Teil der Produktion für die Herstellung von Hochleistungsmodulen (PERC) umgebaut, die sich nach Angaben von Asbeck auch in Asien zunehmender Nachfrage erfreuen. Diese wandeln das Sonnenlicht auf der Vorder- und Rückseite in Strom um und sind damit deutlich effizienter. Hersteller solcher Anlagen ist Centrotherm, bei denen Solarworld und sein Großaktionär Qatar Solar Technologies (QSTec) zuletzt eingestiegen sind. "Die Beteiligung macht daher Sinn", sagte Asbeck.

Reuters