Keine Frage: Der DAX hat 2013 mit plus 25,5 Prozent eine beeindruckende Performance hingelegt. Noch weitaus besser sind Nebenwerte gelaufen. Der MDAX brachte es auf einen Zuwachs von 39,1 Prozent. Während sich das Plus beim Technologieindex TecDAX sogar auf 40,9 Prozent belief, kam der SDAX immerhin auf 29,3 Prozent. Mit deutlich stärkeren Zuwächsen warten etliche Einzeltitel auf: 31 deutsche Aktien haben um 100 Prozent oder mehr zugelegt.

Dass es in dieser Geschwindigkeit nicht weitergehen kann, versteht sich fast von selbst. Dennoch sind die weiteren Aussichten für die Aktienanlage per se gut, zumal die Alternativen fehlen. Für ein Engagement in Dividendentitel sprechen vor allem die erwarteten Gewinnsteigerungen. Für den Highflyer-Index MDAX beispielsweise schätzen Analysten für 2014 ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 42 Prozent. Stellen sich diese Ergebniszuwächse ein, würde das MDAX-KGV für das laufende Jahr auf knapp 13 sinken. Diese Kennziffer wäre dann nach wie vor vertretbar.

Weitaus höhere Gewinnsteigerungen sind bei ausgesuchten Nebenwerten zu erwarten. Besonders großes Kurspotenzial versprechen Werte, bei denen es zu Anhebungen der Gewinnprognosen kommen könnte.

BÖRSE ONLINE hat sechs Titel herausgepickt, denen wir dieses Kunststück zutrauen und denen wir überdurchschnittliches Potenzial einräumen. Da sich einige der Gesellschaften in Umbruch- und Turnaround- Phasen befinden, sind die Gefahren von Kursrückschlägen bei Enttäuschungen allerdings nicht zu unterschätzen. Anleger grenzen diese Risiken ein, indem sie nach dem Einstieg Stoppkurse setzen.

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Ein riesiger Gewinnsprung von 0,28 auf 0,99 Euro je Aktie ist dieses Jahr bei Zooplus drin. Der führende europäische Onlinehändler für Heimtierbedarf setzt einerseits weiterhin auf Wachstum. So soll die Gesamtleistung von rund 415 Millionen Euro 2013 auf über eine Milliarde innerhalb dieser Dekade steigen. Andererseits jedoch verliert Zooplus die Profitabilität nicht aus den Augen: Jahr für Jahr soll sich die Rentabilität um 75 bis 100 Basispunkte verbessern. Langfristig hält das Management eine operative Marge zwischen fünf und zehn Prozent für erreichbar.

Tom Tailor hat im Zuge der Übernahme des Modelabels Bonita vor mehr als einem Jahr einen Wachstumskurs eingeschlagen. Deshalb sprang der Umsatz des Modekonzerns allein in den ersten neun Monaten 2013 um 64,6 Prozent auf 656 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich um 52,8 Prozent auf 47,2 Millionen. Das Optimierungsprogramm bei Bonita dürfte die Profitabilität weiter nach oben treiben. Durch eine im Oktober 2013 durchgeführte Kapitalerhöhung, die 29,5 Millionen Euro einbrachte, hat Tom Tailor zudem die Eigenkapitalbasis gestärkt.

Auch Manz hat sich frisches Kapital beschafft: Im Dezember 2013 brachte die Ausgabe von neuen Aktien dem auf die Bereiche Solar, Display und Batterie spezialisierten Maschinenbauer 26,9 Millionen Euro ein. Mit dem frischen Geld will Manz vor allem den wachstumsstarken Bereich Battery durch Übernahmen verstärken. Prognoseanhebungen haben den Aktienkurs im vergangenen Jahr kräftig angetrieben. Auch 2014 ist das Unternehmen für Überraschungen gut - vor allem wenn der zuletzt schwächelnde Bereich Solar wieder anspringt. Für Fantasie sorgt zudem die schon im März mögliche Rückkehr in den Technologieindex TecDAX.

Bei Nanogate dürften mehrere lukrative Großaufträge für einen Ergebnisschub sorgen. Analysten rechnen für 2014 mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie von 0,26 auf 0,72 Euro. Vor allem in der Automobilindustrie gelingt es dem Systemhaus für Hochleistungsoberflächen zunehmend Fuß zu fassen. Vorläufiger Höhepunkt war vor wenigen Wochen ein Liefervertrag über Verglasungskomponenten für einen führenden Autokonzern in China mit einem jährlichen Umsatzvolumen im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant Nanogate den Ausbau der Produktionskapazitäten. Die zu diesem Zweck im Dezember durchgeführte Kapitalerhöhung hat der Aktienkurs gut verdaut.

Invision hat den abzusehenden Gewinnsprung dem Umbau des Geschäftsmodells auf Cloud-Computing zu verdanken. Dadurch sind bei dem Spezialisten für Workforce- Management signifikante Ergebnissteigerungen in Sicht. Das für das Schlussviertel 2013 angepeilte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 0,65 Millionen Euro soll Quartal für Quartal gesteigert werden. Daher dürfte sich der Gewinn im Gesamtjahr 2014 fast verdoppeln. Positive Überraschungen sind da noch gar nicht berücksichtigt.

Mit 111 Prozent Plus fällt die geschätzte Gewinnsteigerung bei Deutsche Entertainment (Deag) noch etwas kräftiger aus. Neben der positiven Entwicklung des Konzertgeschäfts, in dem das Unternehmen Superstars wie Beyoncé, Status Quo oder Aerosmith unter Vertrag hat, profitieren die Berliner auch zunehmend von der Digitalisierung des Eintrittskartenverkaufs in Zusammenarbeit mit Ticketmaster Deutschland. Wegen der guten Vorverkaufszahlen und der prall gefüllten Konzertpipeline dürften sich die Geschäfte 2014 und auch darüber hinaus prächtig entwickeln.