Im Dezember wurden nur 74.000 Stellen geschaffen, während Experten mit 196.000 neuen Jobs gerechnet hatten. Aktienstrategen führten die geringere Zahl zwar auf den strengen Winter in vielen Teilen des Landes zurück. "Die Leute hoffen, dass das ein Ausreißer ist", sagte Alec Young von S&P Capital IQ mit Blick auf die generell eher positive Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. "Wenn es aber ein Trend sein sollte, dann wäre dies eine echte Bedrohung für das Wirtschaftswachstum." Die Börsenbarometer fanden keine gemeinsame Richtung, defensive Titel aber durchaus Zuspruch.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 16.487 und einem Tief von 16.379 Punkten. Er ging 0,1 Prozent leichter bei 16.437 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,2 Prozent auf 1842 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 4174 Stellen vor. Auf Wochensicht fuhr der Dow ein Minus von 0,2 Prozent ein. Der S&P stieg dagegen um 0,6 und die Nasdaq um ein Prozent.

In Frankfurt halbierte der Dax als Reaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht sein Kursplus und verabschiedete sich noch 0,5 Prozent fester bei 9473 Punkten ins Wochenende.

Der Arbeitsmarktbericht vom Dezember war der erste, seit die US-Notenbank Federal Reserve eine Reduzierung ihres milliardenschweren Bond-Kaufprogramms eingeleitet hat. Die Kennzahl gilt deshalb als besonders wichtig, weil die Anleger vor allem den weiteren Kurs der Fed aus der aktuellen Konjunkturentwicklung ablesen wollen. Ein beschleunigter Ausstieg aus dem Konjunkturförderprogramm - der angesichts sonst guter Daten am Markt bereits für möglich erachtet wurde - sei mit den neuen Zahlen nun erst einmal vom Tisch, sagte Young von S&P Capital IQ.

Trotzdem verunsichert durch die Job-Flaute hielten sich die Anleger an Werte vor allem von Versorgern und Telekommunikationsunternehmen. Vorsicht ließen sie dagegen bei Werten aus der Finanzbranche walten, die stark von der Konjunkturentwicklung abhängig sind.

Bei den Einzelwerten wurde Alcoa für einen Milliardenverlust im Schlussquartal mit einem Kursrückgang von 5,4 Prozent abgestraft. Der Aluminiumhersteller hatte am Vorabend nach Börsenschluss die US-Bilanzsaison eingeleitet.

Die Kaufhauskette Target räumte ein, dass vom jüngsten Hackerangriff bis zu 70 Millionen Menschen betroffen sein könnten. Das wären deutlich mehr als bislang geschätzt. Target-Aktien fielen um 1,1 Prozent. Beim Rivalen Sears schmeckte den Anlegern das Ergebnis des Weihnachtsgeschäfts der hauseigenen Läden und der ebenfalls zum Konzern gehörenden Kmart-Filialen nicht. Der Umsatz deutlich, die Aktie folgte mit einem Minus von fast 14 Prozent.

Abercrombie & Fitch verbuchten dagegen ein Kursplus von knapp zwölf Prozent. Die zuletzt schwächelnde Modekette schloss die Weihnachtssaison besser als erwartet ab und hob ihre Gewinnprognose an.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 669 Millionen Aktien den Besitzer. 2175 Werte legten zu, 841 gaben nach und 108 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien 1488 Titel im Plus, 1094 im Minus und 99 unverändert.