BVB-AKTIE IM HÖHENFLUG
Mit dem BVB, dem bislang einzigen börsennotierten Fußballverein in Deutschland, hält eine ganz neue Branche Einzug in den SDax, in dem vor allem Industrie-, Immobilien- oder Handelsfirmen gelistet sind. Nun leisten die Schwarz-Gelben ihrem Trikot-Ausrüster Puma Gesellschaft in dem Börsensegment. Der Kurs der BVB-Aktie dürfte nun einen kräftigen Schub bekommen, sagte Marcus Silbe, Analyst von Close Brothers Seydler: "Mehr institutionelle Investoren werden einsteigen, etwa Fonds, die den Index abbilden." Der SDax-Aufstieg sei ein Zeichen, dass die BVB-Aktien keine reinen Liebhaber-Papiere mehr seien. "Sonst hätten sie nie das erforderliche Handelsvolumen erreicht. Fans verkaufen ihre BVB-Aktien ja eher nicht."
Einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Bilanz" zufolge will nun sogar die Deutsche Bank bei Borussia Dortmund einsteigen und verhandelt mit dem Management über eine Beteiligung von zehn Prozent an dem Fußball-Club. Sprecher von Deutscher Bank und BVB lehnten eine Stellungnahme dazu ab.
In der Vergangenheit mussten die BVB-Anleger eher leidensfähig sein. Im Jahr 2000 wagte Borussia Dortmund den Gang aufs Börsenparkett. Elf Euro kostete das Papier damals. Doch die Aktien rutschten sofort nach Börsenstart unter den Ausgabekurs, den sie nie mehr erreichten. Zeitweise kosteten sie weniger als ein Euro. Erst mit den sportlichen Erfolgen - der BVB wurde 2011 und 2012 Deutscher Meister, gewann 2012 den DFB-Pokal und stand 2013 im Endspiel der Champions-League - ging es ein wenig bergauf. Am Donnerstag sprangen die Aktien um 4,5 Prozent und notierten mit 4,05 Euro auf dem höchsten Stand seit Februar 2002. Analyst Silbe sieht den fairen Wert der Aktie bei fünf Euro.
HORNBACH BAUMARKT AG LEISTET MUTTERFIRMA GESELLSCHAFT
Auch die Aktien der Hornbach Baumarkt AG profitierten von der Aufnahme in den SDax und markierten mit einem Kurssprung von gut vier Prozent bei 32,89 Euro ein Rekordhoch. In der Firma hat die ebenfalls im SDax gelistete Hornbach Holding das Kerngeschäft mit 140 Bau- und Gartenmärkten in neun europäischen Ländern gebündelt. Das Baumarktgeschäft macht mehr als 90 Prozent des Gruppenumsatzes aus, der Rest entfällt auf den Handel mit Baustoffen und dem Management von Einzelhandelsimmobilien. Dass Mutter- und Tochterfirmen getrennt an der Börse notiert sind, ist nicht ungewöhnlich: Im Dax gelistet ist etwa der Gesundheitskonzern Fresenius und seine auf Dialyseprodukte spezialisierte Tochter Fresenius Medical Care.
Die Zusammensetzung von Dax, MDax und TecDax ändert sich dagegen nicht. Die Entscheidung des Arbeitskreises Aktienindizes der Deutschen Börse wird zum 23. Juni wirksam.
Reuters