Der Deal ist teuer, ergibt strategisch aber Sinn: 2,7 Milliarden Dollar gibt AstraZeneca für die Biotechfirma ZS Pharma aus. Durch die Akquisition gewinnt AstraZeneca Zugang zu dem auf eine Milliarde Dollar jährlich geschätzten Therapiebereich Hyperkaliämie, eine mitunter lebensgefährliche Erhöhung des Kaliumgehalts im Blut. Die Mittel für diese Übernahme und eventuelle weitere Zukäufe hat sich das britische Unternehmen durch die Auflage gleich mehrerer Anleihen in Höhe von insgesamt sechs Milliarden US-Dollar beschafft.

Negativer Ausblick



Eine Erweiterung des Medikamentenportfolios ist dringend notwendig. AstraZeneca hat 2015 bereits den Patentschutz für das Herzmittel Nexium verloren. Und 2016 können auch der Cholesterinsenker Crestor sowie das Antipsychotikum Seroquel von Generikaherstellern nachgebaut und vertrieben werden. Mit diesen drei Medikamenten erzielte AstraZeneca 2014 rund ein Viertel seines Umsatzes. Mit dem Verlust des Patentschutzes wird sich der Cashflow verringern. Moody’s senkte daher den Ausblick von "stabil" auf "negativ". Gleichwohl attestiert die Ratingagentur dem Unternehmen trotz der jüngsten Anleiheemissionen gesunde Finanzen. Laut Moody’s verfügt AstraZeneca über Barreserven von umgerechnet rund vier Milliarden Euro und kurzfristige Kreditlinien in Höhe von etwa drei Milliarden Euro. Gläubiger müssen sich daher keine Sorgen um ihr Geld machen. AstraZeneca- Bonds werden sowohl von Moody’s als auch von S & P weiterhin mit Investment-Grade beurteilt. Innerhalb des Topbonitätsegments sind allerdings künftig Herabstufungen möglich.