Bayer will bei rezeptfreien Medikamenten weltweit die Nummer 1 werden. Ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel ist den Leverkusenern jüngst geglückt: Sie haben die entsprechende Sparte des US-Konzerns Merck & Co. übernommen und dabei den Konkurrenten Reckitt Benckiser ausgestochen. Rezeptfreie Arzneien - im Fachjargon als OTC-Geschäft bezeichnet - bieten stabile Einnahmen und attraktive Margen. 14,2 Milliarden Dollar ließ sich Bayer den Kauf kosten.

Zur teilweisen Finanzierung des Deals hat der Konzern vor wenigen Tagen zwei Hybridanleihen über 3,25 Milliarden Euro emittiert. Das sind sehr lang laufende Papiere mit Elementen von Aktie und Anleihe, die von den Ratingagenturen teilweise als Eigenkapital angerechnet werden - allerdings nur bis zum ersten Kündigungstermin. Deshalb ist es auch wahrscheinlich, dass Bayer die Papiere zum erstmöglichen Termin tilgt, denn für normales Fremdkapital muss der Konzern nicht so hohe Zinsen zahlen. Für Anleger birgt die Laufzeit dennoch Unwägbarkeiten, sicher ist die Kündigung eben nicht. Zudem könnte Bayer den Kupon ausfallen lassen, wenn das Geschäft schlecht läuft, müsste diesen jedoch später nachholen. Und da es sich um Nachrangbonds handelt, würden die Inhaber der Papiere im - ziemlich unwahrscheinlichen - Fall einer Pleite erst nach den anderen Gläubigern bedient werden.

Für diese - bei Bayer vertretbaren - Risiken bekommen Anleger einen interessanten Renditeaufschlag von rund 1,50 Prozentpunkten im Vergleich zu normalen Anleihen des Unternehmens geboten. Der 2020 von Bayer kündbare Schuldtitel (ISIN: DE000A11QR6 5) bringt bis dahin eine Rendite von 2,77 Prozent. Etwas attraktiver scheint noch die Anleihe, die 2024 zum ersten Mal vom Unternehmen abgelöst werden kann: Sie verspricht einen Ertrag von 3,56 Prozent jährlich.