Smart-Beta-ETFs halten immer stärker Einzug in die Portfolios. Allerdings hat der Anleger die Qual der Wahl, auf welchen der Indizes er setzt. Die Konstruktionen sind bisweilen schon sehr unterschiedlich. Daher hat Anfang November Deutsche Asset Management auch seine db X-trackers Faktor ETFs auf neue Indizes umgestellt.

Ihre Faktor-ETFs beruhten bis dahin auf Indizes der Deutschen Bank. Da dies aber nicht auf große Akzeptanz der Anleger stieß, hat die ETF-Tochter der Deutschen Bank nun auf die Faktor-Indizes von MSCI umgestellt. "Sie bieten deutlich mehr Faktorexposure als die vorher verwendeten DB-Indizes", sagt Oliver Pfeil, zuständig für die Produktentwicklung der Aktienfaktor-ETFs bei Deutsche AM. Als Beispiel führt Pfeil den Value-Faktor-ETF an.

"Beim DB-Value Faktor-Index wurden die 20 Prozent der Aktien des MSCI Welt mit dem höchsten Valuescore übergewichtet und die 20 Prozent mit dem niedrigsten untergewichtet. Die restlichen Titel wurden wie im MSCI Welt Index gewichtet. Das minimierte zwar den Tracking Error zum MSCI Welt, führte aber zu einer großen Anzahl an Titeln im Index und wurde vielfach nicht als Value-Play wahrgenommen", sagt Pfeil. Mit den MSCI-Faktor-Indizes sieht die Sache nun anders aus. Im Value-Faktor-Index sind nur Aktien enthalten, die gemessen am Buchwert, Cashflow und erwartetem Gewinn preiswert sind.

"Damit bekommen Anleger einen ETF mit klarem Value-Fokus. Und genau das fragen die Investoren immer stärker nach", sagt Pfeil. Laut einer aktuellen Umfrage von Brown Brothers Harriman, unter europäischen Investoren, sehen 49 Prozent der Befragten Smart beziehungsweise Strategic Beta als Alternative zu anderen Investmentlösungen. Laut Pfeil liegt dies besonders daran, dass Diversifikation über Länder kaum noch funktioniert. "Hier bieten Faktor-ETFs deutlich besser Diversifikationseigenschaften."

Fazit: Es ist lobenswert, dass db X-trackers nun auf die MSCI-Indizes umgestellt hat. Sie sind deutlich besser konstruiert als die zuvor verwendeten.