Japan wird nach wie vor von den meisten Anlegern nicht richtig wahrgenommen. Das liegt natürlich auch daran, dass die vergangenen Dekaden nicht gerade lukrativ für Aktienanleger waren.

Gleichwohl könnte Japan nun dank des neuen US-Präsidenten einer der Profiteure der Trump-Politik sein. Premierminister Shinzo Abe war auch der erste Regierungschef, mit dem sich Donald Trump getroffen hat. Die USA sind Japans wichtigster Handelspartner. Zudem haben die beiden Länder durch das japanisch-amerikanische Sicherheitsabkommen eine besondere Bindung. Überdies sind auch die Japaner genauso wie Trump vorsichtig gegenüber China eingestellt.

2017 jährt sich die Einführung der Negativzinspolitik. Sollten die Zinsen so niedrig bleiben, ist, zumindest im Jahresvergleich, mit einem deutlich schwächeren Yen/Dollar-Wechselkurs zu rechnen. Dies dürfte die Gewinne der Unternehmen deutlich steigen lassen. Aber auch schon im vergangenen Jahr lief es mit der Wirtschaft erstaunlich rund. Das erste Mal seit 2005 stieg Japans BIP in jedem Quartal. In Summe nahm es 2016 um immerhin ein Prozent zu. Sollte es weiter so gut laufen, könnte es sogar möglich sein, dass Japan seinen bisherigen Serienrekord von acht Wachstumsquartalen aus den Jahren 1999 bis 2001 einstellen könnte. Es tut sich also was im Land der aufgehenden Sonne. Aber auch der bislang eher geduldete Aktionär wird inzwischen geschätzt. Dieser Sinneswandel kommt nicht von ungefähr. Seit rund etwa drei Jahren gibt es den JPX Nikkei 400, die neue Benchmark für den japanischen Pensionsfonds. Dieser Index stellt gerade an die Unternehmensführung (Corporate Governance) hohe Ansprüche. Daher bemühen sich die Unternehmen, die Kriterien zu erfüllen.

Fazit: Inzwischen läuft der japanische Index ziemlich stetig, und die Titel sind günstig bewertet. Ein Einstieg sollte sich mittelfristig lohnen.