Raus dem DAX, empfahlen in dieser Woche die Aktienstrategen der Société Générale. Nach dem Kursdesaster vom Montag rieten sie zudem, nicht die Schnäppchenkurse zu nutzen. "Greifen Sie nicht in das fallende Messer", hieß es aus Paris. Sie haben zudem gute Gründe dafür gefunden, warum der DAX unattraktiv und französische Titel kaufenswert sind. Nach zehn Jahren Outperformance würde der DAX inzwischen schwächeln und andere europäische Indizes underperformen. 16 von 20 Sektoren hätten sich seit März 2015 schlechter als die europäischen Pendants entwickelt. Zudem würden für Frankreich die günstigeren Bewertungen und angestoßenen Reformen sprechen. Wer also auf die Grande Nation setzen möchte, kann dies nicht nur mit einem ETF auf den Leitindex CAC 40 tun, sondern auch mit dem Lyxor UCITS ETF CAC Mid 60. Denn der Nebenwerte-index CAC Mid 60 hat den Leitindex CAC 40 in den vergangenen Jahren klar abgehängt. Während der Standardwerteindex seit dem Tief von März 2009 in der Spitze um rund 100 Prozent zugelegt hat, kommt der CAC Mid 60 auf einen Zuwachs von rund 200 Prozent. Zudem notiert der CAC 40 noch immer 28 Prozent unter dem Zwischenhoch aus dem Jahr 2007. Dagegen steht der CAC Mid 60 Index längst über dem damaligen Hoch. Die positive Entwicklung der Mid Caps dürfte sich fortsetzen. Dafür sprechen, die Zahlen des zweiten Quartals, die oft besser ausfielen als erwartet.

Eine Stütze ist auch der schwache Euro, von dem nach Berechnungen der Société Générale französische Firmen besonders profitieren. Demnach steigen bei den beobachteten Frankreich-Titeln die Gewinne je Aktie im Schnitt um neun Prozent, wenn der Euro um zehn Prozent fällt. Nachdem sich Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langsam wieder in die richtige Richtung entwickeln, wäre es jetzt wichtig, mit den richtigen politischen Maßnahmen das Geschäftemachen zu erleichtern. Als größte Handicaps auf dem Weg dorthin benennt Patrick Artus, Chefvolkswirt bei der Investmentbank Natixis, eine zu hohe Unternehmenssteuerlast und fehlendes Vertrauen in die Wirtschaftsaussichten. Zusätzliche Reformen könnten nicht nur den Gewinnmargen helfen, sondern auch den Eigenkapitalrenditen. IM CAC 60 Mid Cap enthalten ist etwa der Onlinespiele-Entwickler Ubisoft Entertainment. Er ist günstiger als die US-Wettbewerber bewertet. Zudem erhofft sich Ubisoft sich neue Impulse durch Virtual-Reality-Spiele. Analysten sehen den Gewinn bei Ubisoft 2016/17 und 2017/18 deutlich steigen. Auch das Management-Beratungsunternehmen Altran Technologies sollte den Gewinn weiter verbessern können. Interessant ist auch der drittgrößte Wert: Bolloré. Der 1822 gegründete französische Mischkonzern zählt zu den 500 größten Unternehmen weltweit. Der Konzern besteht aus drei Geschäftsbereichen: Transport und Logistik, Kommunikation und Media sowie Energie. Zudem hat Bolloré eine erfolgreiche Beteiligungssparte.

Der Mid CAC 60 ist das Pendant zum MDAX. Auch er läuft stets besser als der DAX.

Jürgen Büttner/jk