Dividenden-ETF ist nicht gleich Dividenden-ETF. Das zeigt die Branchen-Aufteilung des Lyxor ETF SG Global Quality Income. Während die meisten Dividenden-ETFs Finanzwerte hoch gewichten, enthält der Lyxor-ETF überhaupt keine Banken, Versicherungen und Immobilienwerte. Das liegt an Andrew Lapthorne von Société Générale, der den zugrunde liegenden SG Global Quality Income Index (SGQI-Index) entwickelt hat. Lapthorne berücksichtigt für den SGQI-Index zwei Methoden: den "Piotroski F-score" und die "Merton Distance to Default". Der Piotroski F-score prüft die finanzielle Stärke von Unternehmen. Die Merton-Kennziffer sagt, wie schnell diese in finanzielle Schwierigkeiten geraten können. Beide Methoden eignen sich jedoch nicht für Finanzwerte, sodass Lapthorne darauf verzichtet. Während der Finanzkrise zahlte sich dieser Verzicht aus. So büßte der SGQI-Index in den vergangenen zehn Jahren maximal 36 Prozent ein, der MSCI World Index 53 Prozent. Zwar lief der MSCI World Index während der Hausse besser, im Zehnjahresvergleich liegt der SGQI-Index aber vorn.

Obgleich der SGQI-Index keine Finanzwerte hält, besitzt er doch viele Titel aus den Branchen Versorger, Telekom sowie Öl & Gas, was typisch für einen Dividenden-ETF ist. "Zudem gewichten wir Australien über und Japan und die USA unter", sagt Lapthorne, "was ebenfalls nicht überraschen kann." Hintergrund: Der Quant-Stratege möchte, dass seine Indexwerte mindestens vier Prozent Dividendenrendite bieten. Diese Hürde übertreffen australische Titel vergleichsweise häufig, japanische- und US-Titel eher selten.

Beim jüngsten Rebalancing zum Quartalsende hat Lapthorne beim SGQI-Index eine Stellschraube geändert. Bislang kamen jeweils 25 bis 75 Aktien in den Index. Nun hat er diese Bandbreite auf 75 bis 125 erhöht. Aus Deutschland stammen drei Titel: BASF, Deutsche Post und Freenet.