StarCapital-Chef Peter E. Huber ist ein überzeugter "Contrarian". Daher überrascht auch nicht seine Meinung zur Inflation. "Ganz offensichtlich glauben nach 35 Jahren disinflationärer Tendenzen nur noch wenige an ein echtes Comeback der Inflation. Genau dies wird unserer Meinung nach aber die größte Überraschung der kommenden Jahre sein", sagt Huber. Er begründet dies auch mit dem Beginn eines neuen Rohstoffzyklus. "Wie immer werden mit zeitlichem Abstand die Konsumentenpreise folgen." Zudem sei die globale Konjunkturentwicklung besser als ihr Ruf.

Und: "Weltweit erleben wir gerade Innovationsschübe bei alternativen Energien, E-Mobilität, dem autonomen Fahren, in der Gentechnologie, der Digitalisierung und vielen anderen relevanten Bereichen. Sie werden den Innovationsstau der letzten Jahre langsam auflösen. Wegen des sich abzeichnenden Facharbeitermangels beginnen die Löhne bereits stärker zu steigen" beobachtet Huber. Wenn seine Annahmen stimmen, ergeben sich laut Huber hochinteressante Anlagechancen an den Rentenmärkten.

Dann wären inflationsgeschützte Staatsanleihen völlig unterbewertet. Die zehnjährige inflationsgeschützte Bundesanleihe enthält aktuell nur eine Inflationserwartung von 1,2 Prozent pro Jahr. Das ist ein Witz!", sagt Huber. Zudem haben auch laut Morgane Delledonne von ETF Securities inflationsgeschützte Anleihen andere Renten-Anlageklassen zuletzt outperformt.

Linker haben zwei Renditequellen. Zum einem steigt ihr Nominalwert stets um die realisierte Inflation und zum anderen schütten sie den Kupon aus. Der db x-trackers II Eurozone Inflation-Linked Bond UCITS ETF bezieht sich auf inflationsindexierte Anleihen aus Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Er enthält 37 Anleihen der vier Länder. Die Duration ist wie bei Linkern üblich mit 7,8 Jahren recht lang.

Fazit: Wer in Euro-Staatsanleihen investieren möchte, sollte über ein Investment in Linker nachdenken.