Japanische Unternehmen häufen so hohe Gewinne an wie noch nie. Die Gewinnmarge börsennotierter Unternehmen wird in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen, berichtete jetzt die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". Am Bilanzstichtag 31. März 2016 dürfte demnach die durchschnittliche Vorsteuer-Gewinnmarge bei 6,6 Prozent liegen. Damit wäre die Gewinnspanne noch größer als beim bisherigen Höchststand von 6,5 Prozent, der vor der Finanzkrise 2008 erreicht wurde.

Die Prognose basiert auf den Gewinnprognosen von 1530 Unternehmen. Deren Vorsteuergewinne dürften sich nach Berechnungen von Nikkei im Gesamtjahr auf zusammen 34 Billionen Yen (259 Milliarden Euro) summieren. Das wäre ein Zuwachs von rund sieben Prozent gegenüber dem im letzten Jahr erzielten bisherigen Rekord.

Die Japan AG profitiert kräftig vom schwachen Yen und dem billigen Öl. Doch zusätzlich wirken noch weiterere Faktoren. Jetzt zahlt sich zum Beispiel auch die Wachstumsstrategie der Konzerne aus. Immer öfter kaufen nach Informationen der Fachzeitung japanische Unternehmen Firmen im Ausland. Seit Jahresanfang seien zehn Billionen Yen in Fusionen und Übernahmen geflossen - auch das ein neuer Rekordwert.

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Unternehmen preschen vor



Die Stärke der Unternehmensgewinne steht im scharfen Kontrast zur wirtschaftlichen Gesamtlage in Japan. Zuletzt musste die japanische Regierung ja sogar eine Rückkehr in die Rezession bekannt geben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im dritten Quartal mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,8 Prozent. Im Vorquartal war die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um 0,7 Prozent geschrumpft. Ab einem Rückgang in zwei Quartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession.

Anleger sollten sich von den Rezessionsnachrichten allerdings nicht verschrecken lassen. Schließlich ist es bereits das zweite Mal seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe Ende 2012, dass das Japan in die Rezession rutscht. Dennoch gehörte für Anleger die japanische Börse seit Ende 2012 zu den attraktivsten Märkten der Welt. Auch diesmal machten die schlechten Nachrichten von der Konjunktur-Front kaum Eindruck auf die Marktteilnehmer. Seit ihrem Tief Ende September ist die Börse in Tokio schon wieder um mehr als 15 Prozent nach oben geschossen.

Auch Japans Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Akira Amari, zeigte sich zuversichtlich, dass Japan sich weiter moderat erholen werde. Regierungschef Abe war angetreten, Japan mit Hilfe von Reformen, Konjunkturprogrammen und einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik aus der Stagnation und Deflation zu führen. Solange die Wirtschaft nicht stabil wächst, wird es wohl bei dieser Politik bleiben.

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Japans Geldpolitik hilft der Börse



So machte etwa die japanische Notenbank (Bank of Japan) mehrfach klar, dass sie zur Ankurbelung der Wirtschaft weiterhin Billionen Yen in den Geldkreislauf pumpen wird. Pro Jahr kauft die BoJ Anleihen und ähnliche Wertpapiere im Wert von 80 Billionen Yen, umgerechnet etwa 590 Milliarden Euro. Die Notenbank schleust diese gigantischen Summen in das Finanzsystem, um das Land endgültig aus der Deflationsfalle zu befreien.

Japans Verbraucher hielten sich jahrelang in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurück. Das drückte auch Umsatz, Gewinn und Investitionen der Unternehmen. Doch auch das scheint inzwischen vorbei zu sein. Japans Verbraucher halten ihre Geldbörsen nicht mehr so radikal geschlossen wie in früheren Jahren. Der private Konsum trägt rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Die Verbesserung der Gewinnsituation der japanischen Unternehmen ist aber auch das Ergebnis von Restrukturierungsmaßnahmen der Unternehmen und einer anlegerfreundlicheren Unternehmensführung (Corporate Governance). Heute arbeiten die japanischen Unternehmen viel stärker mit Aktienrückkäufen und zahlen zudem ihren Aktionären höhere Dividenden. Dieser Prozess wurde von der Regierung Abe angestoßen um mehr ausländische Investoren zu gewinnen.

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Der bessere Japan-Index



Jetzt scheint die neue Kultur ein Selbstläufer zu werden. So will etwa die Börse in Tokio neue Corporate-Governance-Richtlinien erlassen. Mit dem Nikkei-400 gibt es seit letztem Jahr auch einen Index, der auf Unternehmen mit guter Corporate Governance abstellt. Grob gesagt fokussiert der Index auf Unternehmen mit attraktiven Fundamentaldaten, wie hohe Liquidität, hohe Eigenkapitalrenditen und robuste Regeln in der Unternehmensführung.

Der Nikkei-400-Index enthält sowohl Large Caps als auch Small Caps sowie Wachstums- und Innovationswerte. Für den Index werden dabei die Titel nicht ausschließlich anhand ihrer Marktkapitalisierung ausgewählt, sondern das Indexkomittee berücksichtigt auch Fundamentaldaten wie die Eigenkapitalrendite, das Betriebsergebnis und eben die Corporate Governance. Als Folge enthält der Nikkei-400 viele Unternehmen, die verstärkt Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen durchführen.

Seit seiner Auflegung im Januar 2014 ist der Index übrigens auch die neue Benchmark für den riesigen, japanischen Staatspensionsfonds. Schon deshalb passen immer mehr japanische Unternehmen ihre Geschäftspolitik dahingehend an, dass sie in den neuen Index aufgenommen werden.

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Der richtige Japan-ETF



Der iShares JPX-NIKKEI 400 EUR Hedged UCITS ETF bildet den neuen Index ab. Gleichzeitig wird für deutsche Anleger bei diesem ETF das Währungsrisiko nahezu ausgeschaltet. Für die Wertentwicklung in Euro zählt also nur das Verhalten des Index in seiner Originalwährung. Verzerrungen durch einen steigenden oder fallenden Euro-Yen-Kurs haben praktisch keinen Einfluss mehr.

Für Investments in japanische Aktien ist diese Währungssicherung elementar. Fast immer entwickelten sich nämlich japanische Aktien in der Vergangenheit besonders gut, wenn der Yen abwertete. Das ist leicht nachzuvollziehen. Schließlich gehört Japan zu den größten Exportnationen der Welt. Wird der Yen im Ausland billiger, verbessert sich sofort die Wettbewerbsposition japanischer Unternehmen auf dem Weltmarkt. Auch in den vergangenen Jahren sind japanische Produkte auf dem Weltmarkt durch die billigere Währung wesentlich konkurrenzfähiger geworden, während Importwaren für die Japaner teurer wurden.

Auf die Gewinne der japanischen Unternehmen wirkt der schwächere Yen noch auf eine zweite Art. Selbst wenn die Gesellschaften im Ausland nicht mehr Umsatz machen, steigt dank der Abwertung des Yens doch ihre Gewinnspanne - und damit auch der Gewinn in der Gewinn- und Verlustrechnung, denn die wird ja in heimischen Yen gemacht. Für Aktienkäufer aus Europa sieht die Rechnung leider anders aus. Wer als Europäer bei einem abwertenden Yen ohne Währungsabsicherung in Japan-Aktien investierte, mußte in der Vergangenheit aufgrund der Währungsverluste meist einen Teil seiner Kursgewinne wieder abgeben.

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Währungssicherung bleibt bei Japan-Aktien wichtig



Inzwischen hat sich aufgrund der ebenfalls expansiven Geldpolitik der europäischen Zentralbank die Abwertung des Yens gegenüber dem Euro zwar abgeschwächt, doch das heißt nicht, dass der Abwärtstrends des Yens bereits an seinem Ende angekommen ist. In Anbetracht der ultralockeren Geldpolitik und der expansiven Ausrichtung der japanischen Regierung dürfte der Yen weiter zur Schwäche neigen. Mit einem währungsgesicherten ETF für japanische Aktien sind Anleger deshalb richtig aufgestellt. Obwohl diese Absicherung natürlich etwas Rendite kostet, dürfte sie trotzdem lohnen. Allzu viel Rendite kostet sie diese Absicherung nicht: die Gesamtkostenquote des iShares JPX-NIKKEI 400 EUR Hedged UCITS ETF beläuft sich auf annehmbare 0,45 Prozent.

Der Fonds bildet übrigens den zugrunde liegenden Index physisch ab. Das heißt, alle notwendigen Aktien wandern direkt in das Fondsportfolio. Auf Derivate oder Wertpapier-Swaps zur Index-Abbildung wird verzichtet.

iShares JPX-NIKKEI 400 EUR Hedged UCITS ETF

ISIN: IE00BQT3W83

Gesamtkostenquote: 0,45 Prozent