Die Konkurrenz für aktive Manager wird immer stärker. Nicht nur "normale" ETFs graben ihnen das Wasser ab. Laut einer neusten Untersuchung von S&P Dow Jones Indices verfehlten 86 Prozent der 25 000 untersuchten aktiven Aktienfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren - nach Abzug von Gebühren - den Referenzindex. Zudem führt der Smart-Beta-Boom zu Produkten, die systematisch in der Lage sein sollen, ihre Vergleichsindizes zu schlagen. Amundi bietet nun auch für Europa-Fans ein interessantes Smart-Beta-Konzept. Beim

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werden vier Risikoprämien mit fünf Diversifikationsstrategien kombiniert. Erdacht hat sich dieses Konzept die französische Business School EDHEC.

Der von den Wissenschaftlern kreierte Index kombiniert die vier Renditequellen geringe Volatilität, Substanzwerte, Momentum und Unternehmensgröße mit verschiedenen Diversifikationsstrategien. Dazu zählen beispielsweise die Risikogleichgewichtung, die Unkorreliertheit oder die maximale Diversifikation, wobei alle Diversifikationsstrategien auf die einzelnen Renditequellen angewendet werden. Die Kombination der Faktoren erfolgt dabei entweder auf Basis dynamischer Allokationsmodelle und von Marktsignalen beziehungsweise mithilfe systematischer Ansätze. Eine Mischung dieser verschiedenen Faktoren ist laut EDHEC notwendig, da keine der einzelnen Risikoprämien in allen Marktphasen besser als der Index ist. Erst durch die Kombination erhalte man eine möglichst stetige Wertentwicklung. Die Gewichtung der Faktoren erfolgt nach dem Prinzip der Risikogleichgewichtung wie man es von Risk-Parity-Fonds kennt. Der ETF bildet den Index synthetisch nach. Dies ermöglicht trotz der großen Zahl von aktuell 578 im Index enthaltenen Aktien einen geringen Tracking Error. Mit dieser großen Anzahl von Titeln bildet er den Markt zu 97 Prozent ab.

Die Kombination der verschiedenen Faktoren, die eine bessere Entwicklung als der Standardindex versprechen, ist aussichtsreich. Man sollte aber erstmal abwarten, ob die Multi-Faktor-Indizes auch in der Realität funktionieren.