Den US-Amerikanern wird nachgesagt notorisch optimistisch zu sein. Darin findet sich sicherlich ein Quäntchen Wahrheit. Denn auch die Bezeichnungen für Finanzprodukte können auf den ersten Blick durchaus verwirrend sein. In den USA gibt es die spezielle Wertpapiergattung "Preferred Securities". Das bedeutet so viel wie bevorzugte Wertpapiere. Allerdings liegt der Vorzug vor allem in der hohen Ausschüttung. Denn im Grunde sind sie vergleichbar mit den bei uns bekannten nachrangigen Anleihen oder auch Genussscheinen. Sie sind ein Hybrid zwischen Anleihe und Aktie. Denn sie werden nicht in Prozent wie eine Anleihe gehandelt, sondern in Dollar. Zudem gibt es keine Stückzinsen und die Ausschüttung wird als Dividende deklariert. Durch die hohen Dividenden verzichtet man jedoch auf das Stimmrecht. Im Falle der Liquidation eines Unternehmens ist man allerdings gegenüber Inhabern von Stammaktien bevorzugt. Ähnlichkeit zu Nachranganleihen gibt es auch bei den Emittenten. Hier wie dort stammen sie vorwiegend aus dem Finanzbereich. Denn so können die Unternehmen ihre Bilanz mit Kapital unterlegen, wenn sie aus Kostengründen keine klassische Eigenkapitalerhöhung durchführen wollen. Das erste offizielle Preferred-Papier wurde allerdings 1993 von Texaco - also keiner Bank - emittiert.

Im Gegensatz zu normalen Unternehmensanleihen sind die Preferred-Papiere meistens endlos laufend. Allerdings hat der Emittent eine Kündigungsmöglichkeit. Auch kann bei vielen Emissionen der Emittent beschließen, die Zinszahlung um einige Jahre auszusetzen, wenn sich das Unternehmen in einer schwierigen Finanzlage befindet. Der Index wird einmal im Monat rebalanciert. Die laufende Verzinsung liegt bei rund sechs Prozent.

Wen die Währungsschwankungen nicht stören, der erhält ein hochverzinsliches Investment-Grade-Produkt mit verhältnismäßig wenig Risiko.