Vorstände von US-Großbanken werden reichlich entlohnt. Das bereits hohe Jahresgehalt wird noch um Aktienoptionen ergänzt. Brian Moynihan, Chef der Bank of America, verdiente im vergangenen Jahr 24 Millionen Euro, James Dimon von JP Morgan Chase & Co strich knapp 27 Millionen Euro ein. Und James Gorman, Vorstand von Morgan Stanley, füllte sein Konto mit 28 Millionen Euro. Mit rund elf Milliarden Dollar erzielte das Institut unter Gormans Regie den höchsten Gewinn in seiner Geschichte.

Geldbringer Börsengänge

Gut möglich, dass US-Banken-Chefs im laufenden Jahr ihre Vergütung und die Institute ihre Gewinne noch einmal erhöhen. Finanzwerte sind in diesem Jahr von Anlegern gesucht. JP Morgan Chase & Co verbesserte sich bislang um 30 Prozent, die Aktie der Bank of America stieg in diesem Jahr schon um 39 Prozent. Noch kräftiger legte Morgan Stanley zu. Der Titel notiert um 56 Prozent höher als Anfang Januar. Die US-Institute sind unter anderem stark im Investmentgeschäft tätig, sie profitieren daher besonders von den guten Entwicklungen an der Wall Street. Zudem verdienen sie Geld mit der Beratung und Durchführung von Börsengängen. Bislang haben sich in diesem Jahr 280 Unternehmen in den USA neu listen lassen. Bis zum Ende des Jahres werden weitere 100 Börsenneulinge erwartet. Das IT-Unternehmen Freshworks beispielsweise hat JP Morgan Chase & Co mit dem IPO beauftragt. Ebenfalls für JP Morgan und zusätzlich noch für Goldman Sachs hat sich der Onlinehändler für Brillen, Warby Parker, entschieden. Der Schuhhersteller Allbirds vertraut sich Morgan Stanley, JP Morgan und der Bank of America an.

Kursfantasien entzünden sich auch an einer möglichen geldpolitischen Wende der US-Notenbank kommendes Jahr. Mit steigenden Zinsen können Banken die Kondi- tionen bei der Kreditvergabe erhöhen.

Noch keine EZB-Wende

Die drei Großbanken zählen zu den Top-Ten-Werten im Amundi MSCI World Financials ETF. Insgesamt hat der den MSCI World Financials abbildende Exchange Traded Fund US-Finanzinstitute mit 55 Prozent gewichtet. Hinzu kommen japanische Bankhäuser wie die Shizuoka Bank oder Futu Holdings aus Hongkong. Europäische Banken wie die italienische Intesa San Paolo, das spanische Institut Banco Santander oder die Deutsche Bank sind im Amundi ETF dagegen weniger stark vertreten. Zur guten Wertentwicklung des Index haben sie dennoch beigetragen.

Die Anteilscheine von Intesa San Paolo und der Deutschen Bank legten um 25 beziehungsweise 27 Prozent zu. Auch wenn Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank, an ihrem bisherigen geldpolitischen Kurs noch länger festhalten will, mangelt es bei Banktiteln nicht an Kaufargumenten. Die Bewertungen sind weiterhin günstig. Intesa San Paolo etwa weist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf, die Deutsche Bank von neun auf. Für die Deutsche Bank spricht zudem eine mögliche Aufnahme der Dividendenzahlungen im kommenden Jahr. Die französische Großbank BNP Paribas beteiligt ihre Anhänger dagegen bereits großzügig am Gewinn.

Der ETF bildet den MSCI World Financials ab. Hoher Anteil von US-Werten. Top Ten mit 28 Prozent gewichtet. Innerhalb eines Jahres 49 Prozent plus. Weiterhin aussichtsreich. Unsere Empfehlung: Kaufen.