Der Deal wird die Auftragsbücher von US-Infrastrukturunternehmen füllen: Eine aus fünf Demokraten und fünf Republikanern gebildete Arbeitsgruppe hat sich Ende Juni darauf verständigt, dass die US-Administration in den kommenden acht Jahren 1000 Milliarden Dollar in die Modernisierung von Brücken, Flug- und Seehäfen, Wasserleitungen, Transportsystemen, Strom- und Breitbandnetzen sowie in erneuerbare Energien investiert.

Allerdings regt sich in beiden Parteien noch Widerstand. Linke Demokraten wollen dem ausgehandelten Kompromiss nur dann im Kongress zustimmen, wenn staatliche Gelder auch in die "menschliche" Infrastruktur - etwa in die Krankenversorgung - fließen. Das wiederum geht einer Reihe von Republikanern zu weit.

Die politischen Differenzen müssen Anleger nicht nervös machen. Ernsthafte Zweifel, dass in der Amtszeit von Präsident Joe Biden erhebliche staatliche Mittel investiert werden, gibt es nicht. Der Handlungsbedarf ist einfach zu groß: So sind laut US-Regierung etwa 45 000 Brücken in einem schlechten Zustand. Auch das Straßensystem bedarf dringend der Erneuerung. Erhebliche Mängel weist die größte Volkswirtschaft ebenso in der Wasserversorgung auf. Schätzungsweise sechs bis zehn Millionen US-Bürger bekommen Wasser, das durch veraltete Leitungen fließt und erhebliche Gefahren für die Gesundheit birgt. Noch dazu haben 35 Prozent der Haushalte auf dem Land keinen Zugang zum Internet.

Die Modernisierungsoffensive der US-amerikanischen Regierung bietet Anlegern gute Chancen. Im iShares Global Infrastructure sind US-Infrastrukturtitel mit über 60 ?Prozent gewichtet. Im Portfolio finden sich beispielsweise der Wasserversorger American Water Works sowie die beiden Betreiber von Mobilfunkmasten und Glasfasernetzen Crown Castle International und American Tower. Unter den Top-Ten-Werten findet sich auch Nextera Energy. Das Unternehmen zählt zu den führenden Erzeugern von Solar- und Windenergie. Nicht nur US-Unternehmen sollten vom überparteilich ausgehandelten Bipartisan Infrastructure Framework profitieren. Die in Kanada ansässige Brookfield Infrastructure Corporation ist in den wichtigen Infrastrukturthemen Versorgung, Straßenverkehr, Energie und Datenspeicherung aufgestellt und operiert nicht nur in den Staaten, sondern ist auch weltweit präsent.

Globaler Konjunkturtreiber

Auch in der EU, in Japan und den Schwellenländern versuchen Regierungen mittels milliardenschwerer Infrastrukturinvestitionen die Konjunktur anzukurbeln, Corona-bedingte ökonomische Schäden zu beheben und Arbeitsplätze zu schaffen. Der iShares Global Infrastructure ETF ist daher ein vielversprechender Baustein im Depot. Innerhalb von drei Jahren legte das Indexpapier um 21 Prozent zu. Seit Jahresanfang hat der ETF über acht Prozent Plus gemacht. Kommen die staatlichen Gelder bei den Unternehmen an, sind nachhaltige Zuwächse drin.

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