Ja oder Nein, lautet die Fragestellung bei der griechischen Volksabstimmung am Wochenende. Doch eigentlich geht es bei dem Referendum um Rein oder Raus. Stimmen die Griechen mehrheitlich mit Nein, kommt es vielleicht tatsächlich zum Austritt aus der Eurozone.

Auch wenn sich die Bundesregierung und andere bemühen, die möglichen Folgen solch eines Grexits klein zu reden: An den Finanzmärkten dürfte der Grexit heftige Turbulenzen auslösen - vorsichtig ausgedrückt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es dann bei Eurozone-Aktien erneut zu schmerzlichen Verlusten kommt.

Stimmt das griechische Volk mit Ja, dürfte es dagegen an der Börse flott nach oben gehen. Wer genug Mut und die entsprechende positive Zukunftseinschätzung hat, greift deshalb jetzt bei Euro-Aktien zu. Rein fundamental sind Engagements bei Euro-Aktien ohnehin berechtigt.

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Günstiger Einstiegszeitpunkt bei Euroland-Aktien



Nach den letzten Kursrückgängen - rund zehn Prozent seit dem Hoch vom April - sind Euro-Aktien jetzt attraktiv bewertet. Auch die wirtschaftlichen Aussichten für die Unternehmen der Eurozone sind gar nicht schlecht - Grexit hin oder her. Das übersehen offensichtlich viele Anleger angesichts der Aufregung um Griechenland.

"In Europa erlebten wir gerade ein außergewöhnliches Berichtsquartal - vor allem in der Euro-Zone", sagt Roland Kaloyan, Aktienstratege der Societe Generale. Die wirtschaftliche Erholung und der schwache Euro treiben nach seiner Einschätzung die Gewinne der Euro-Unternehmen nach oben. Im Gegensatz zu den US-Unternehmen steigen deshalb bei den Euro-Unternehmen jetzt die Gewinnspannen. Das sei ein positiver Faktor und ein Argument für höhere Aktienkurse.

Noch wird die Stimmung der Wirtschaft in der Euro-Zone allerdings etwas belastet. So sank das von der EU-Kommission gerade publizierte Barometer für das Geschäftsklima im Juni leicht auf 103,5 Punkte nach 103,8 Zählern im Mai. Damit liegt der Wert allerdings weiter über seinem langfristigen Durchschnitt von 100 Zählern. Der gestern veröffentlichte Markit Einkaufsmanager-Index für das produzierende Gewerbe stieg unterdessen auf ein 14-Monats-Hoch.

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Aufschwung in der Eurozone



Bereits vor einem Monat hatten die Markit-Ökonomen Anlegern Mut gemacht. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson zeigte sich sichtlich beeindruckt. "Der Industriesektor der Euro-Zone steht so gut da wie seit einem Jahr nicht mehr", berichtet der Experte. Besonders erfreulich: Vor allem in den Problemländern Italien und Spanien gab es laut Williamson einen "fulminanten Aufschwung". Die beiden ehemaligen Sorgenkinder der Euro-Zone erleben nach seiner Beobachtung einen "beeindruckenden Exportboom".

Auch die spanische Regierung jubelt. Spanien wird nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Folgen der weltweiten Finanzkrise im kommenden Jahr verdaut haben. Sollte die jüngste Entwicklung anhalten, "werden wir alle Einnahmen, die wir seit dem Beginn der Krise verloren haben, wieder reingeholt haben", sagte er am Mittwoch im Parlament.

Im zweiten Quartal habe sich die Konjunktur besser entwickelt als zu Beginn des Jahres. Von Januar bis März war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,9 Prozent geklettert und damit so schnell wie seit sieben Jahren nicht mehr. Im April hatte Spaniens Regierung ihre Wachstumsprognose für 2015 deutlich auf 2,9 Prozent angehoben.

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Volkswirte sehen höheres Wirtschaftswachstum



Die besseren wirtschaftlichen Perspektive der Euro-Zone verdeutlicht auch die Entwicklung der Wachstumsprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Noch vor wenigen Monaten wurden die Schätzungen für die Wachstumsraten regelmäßig nach unten korrigiert. Jetzt geht der Trend genau in die andere Richtung - nach oben. Im Schnitt erwarten die Konjunkturforscher inzwischen in diesem Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent und von 1,7 Prozent im nächsten Jahr, berichtet SG-Analyst Kaloyan. "Die konjunkturelle Erholung im Euro-Raum schreitet voran", erklärt Peter Praet, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Wirtschaft durchlaufe eine zyklische Erholung. Diese Einschätzung der EZB habe sich nicht geändert. "Die Kreditbedingungen sind besser als noch vor einigen Monaten", sagte Praet. Die Währungsgemeinschaft sieht er inzwischen besser vor möglichen Folgen der Griechenland-Krise geschützt als noch vor Jahren. "Es greifen einige Mechanismen (...) wir sind zuversichtlich", sagte Praet vergangene Woche auf einer Konferenz in Frankfurt.

Das Wirtschaftswachstum der Euro-Zone könnte dabei sogar noch stärker ausfallen, als von den meisten Ökonomen prognostiziert. Darauf deutet der von Analysten der Citibank berechnete Überraschungs-Indikator hin. Der Index bewies sich in der Vergangenheit als relativ zuverlässiges Barometer.

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Gewinne der Euro-Unternehmen dürften steigen



Vor diesem Hintergrund sind bei den Euro-Unternehmen steigende Gewinne und eine größere Gewinnspanne zu erwarten, prognostiziert SG-Analyst Kaloyan. Aufholpotenzial gegenüber den US-Unternehmen gibt es ohnehin. Nach vier rückläufigen Jahren lägen die Unternehmensgewinne jetzt etwa 13 Prozent unter ihrem Niveau von 2008. Die Gewinne der US-Unternehmen wären dagegen heute um mehr als 30 Prozent höher.

Ähnlich sehe es bei den Gewinnspannen aus. Während die Gewinnspanne der US-Unternehmen (gemessen am Gewinn vor Steuern und Zinsen) heute über ihrem historischen Hoch liege, sei die Marge der europäischen Unternehmen inzwischen auf einem Elf-Jahres-Tief angekommen. Doch jetzt steht die Trendwende an, verspricht Kaloyan.

Mit einem ETF auf den Euro-Stoxx-50-Index könnten Anleger unkompliziert und preiswert auf die Trendwende setzen. Der Euro-Stoxx-50-Index enthält die 50 größten Aktiengesellschaften der Eurozone. ETFs auf diesen Index gibt es viele. Einer der preiswertesten, größten und am intensivsten gehandelten Euro-Stoxx-50-ETFs ist der iShares Core Euro-Stoxx-50 UCITS ETF (ISIN: IE00B53L3W79).

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Eurozone-ETF mit sehr niedrigen Kosten



Mehr als eine Milliarde Euro haben Anleger inzwischen in diesen ETF investiert. Seine jährlichen Kosten liegen bei nur 0,1 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Das ist etwa fünfzehn Mal weniger als bei vergleichbaren traditionellen Aktienfonds die durch einen Fondsmanager gesteuert werden.

Der iShares Core Euro-Stoxx-50 ETF bzw. der im zugrunde liegende Index orientiert sich in Bezug auf seine Zusammensetzung dagegen am Börsenwert der Aktien. Besonders große und von Anlegern derzeit besonders gefragte Titel werden deshalb in Index und ETF besonders hoch gewichtet. Das ist langfristig möglicherweise nicht unbedingt die renditeträchtigste Strategie.

Für eine schnelle Wette auf die Wende ist der Ansatz jedoch genau richtig. Jeweils etwa ein Drittel der Titel im iShares Core Euro-Stoxx-50 ETF kommen aus Deutschland und Frankreich, 13 Prozent aus Spanien, jeweils acht Prozent aus Italien und den Niederlanden. Aktien aus Griechenland, Portugal oder Irland sind nicht vertreten.

iShares Core Euro-Stoxx-50 UCITS ETF

ISIN: IE00B53L3W79

Gesamtkostenquote: 0,1 Prozent