Stiftungsfonds zeichnen sich in der Regel durch eine sehr konservative Anlagepolitik aus. Da sie als Anlagevehikel für Stiftungen konzipiert sind, sollen sie einen relativ sicheren Ertrag erzielen, der über der Geldmarktverzinsung bzw. der Inflationsrate liegt, möglichst geringe Kurschwankungen verzeichnen und die Erträge regelmäßig ausschütten. Das bedeutet, dass es sich meist um Mischfonds mit einem starken Anleiheteil handelt, die Aktien in einem mehr oder minder großen Ausmaß beimischen. Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen allerdings ist anders.

"Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen ist kein klassischer Stiftungsfonds", betont Frank Fischer, "sondern ein Fonds für den Aktienteil einer Stiftung." Fischer ist Chief Investment Officer (CIO) der Shareholder Value Management AG, die den Fonds als "vermögensverwaltenden Value-Aktienfonds mit Dividendenfokus" verwaltet und in erster Linie auf Aktienwerte setzt.

Entsprechend soll die Aktienquote des Fonds mindestens 51 Prozent betragen, kann aber in guten Marktphasen durchaus auch auf 90 Prozent angehoben, in schwachen Phasen wiederum kurzfristig über Derivate abgesichert werden. Gesteuert wird die Aktienquote unter anderem durch die Verhaltensökonomik. Die Fondsmacher analysieren hierbei Faktoren wie die Marktstimmung, mögliche Unter- oder Übertreibungen aber auch Konjunkturerwartungen und insbesondere auch die Aktienbewertungen.

"Aktien sind langfristig die beste Anlagekategorie", bringt Fischer die Anlagephilosophie des Fonds auf den Punkt. Sein zweiter Grundsatz, den er daraus ableitet, ist, dass Value-Nebenwerte historisch die beste Aktienkategorie darstellen. Dies legt er als Basis für die Anlagestrategie, sodass er für den Fonds zwei Alphaquellen als Ertragsbringer nutzt: Die besagte Verhaltensökonomik zur Steuerung der Aktienquote sowie ein "stringentes Value-Investing" für die Auswahl der Einzeltitel.

Mit dieser Strategie hat der Fonds seit Auflage im Januar 2008 einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 11,41 Prozent erreicht (per 27.06.2017). Keine Frage, dass das auch die Anleger begeistert, wobei sie eindeutig nicht nur aus dem Stiftungslager stammen, was sich schon daran zeigt, dass es den Fonds sowohl als ausschüttende wie auch als thesaurierende Tranche gibt. Stiftungen investieren in der Regel in ausschüttende Fonds, weil sie die regelmäßigen Zuflüsse zur Erfüllung ihrer Stiftungszwecke brauchen.

Anleger, die für Vorsorgezwecke in Fonds investieren, um beispielsweise ein Vermögen aufzubauen, bevorzugen hingegen thesaurierende Fonds, bei denen sämtliche anfallenden Erträge laufend wieder angelegt werden. Für beide Anlegergattungen hat der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen seine Eignung längst bewiesen, was sich an den stetigen Mittelzuflüssen ablesen lässt, die das Fondsvermögen aktuell auf stolze 2,17 Milliarden Euro gehievt haben.

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Value Investing: Fundgrube europäische Nebenwerte



Wesentlicher Bestandteil des Erfolgsrezepts des Fonds ist das Value-Investing. Fischer und Kollegen folgen dabei den Ideen von Benjamin Graham, der als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse gilt, die die Basis für das Value-Investing legt. Dem entsprechend suchen die Fondsmanager mit Hilfe ihres Netzwerks, aktuellen Börsennachrichten oder über quantitative Screenings nach Aktien, die in ihren Augen stark unterbewertet sind. Hierzu bestimmen sie den "fairen Wert" einer Aktie und vergleichen diesen mit dem aktuellen Kurs, zu dem der Titel an der Börse gehandelt wird.

Finden sie einen Titel, dessen Kurs um 40 oder mehr unter dem fairen Wert liegt, was intern als "Sicherheitsmarge" bezeichnet wird, ist dies ein potenzieller Kaufkandidat. Bevor der Titel aber tatsächlich in das Portfolio aufgenommen wird, muss er noch eine ganze Reihe von Analysen über sich ergehen lassen - quantitative und qualitative -, um entscheiden zu können, ob der Titel auch das Potenzial besitzt, im Kurs zum fairen Wert aufzuschließen. Schließlich gilt es zu vermeiden, auf Titel zu setzen, die aus welchem Grund auch immer dauerhaft unterbewertet bleiben. Ein weiterer fester Bestandteil der Anlagestrategie liegt schließlich darin, die Aktien konsequent dann zu verkaufen, wenn der Kurs zum fairen Wert aufgeschlossen hat.

Die interessantesten Titel finden Fischer und sein Team regelmäßig unter europäischen Nebenwerten, die bereits Dividende zahlen. Entsprechend stellen die sogenannten Small- und Mid-Caps rund drei Viertel des Fondsportfolios. Das letzte Viertel besteht aus großen Werten, sogenannten Large Caps. "Unser Fokus liegt auf Nebenwerteaktien mit regionalem Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum", präzisiert Fischer, "da mit diesen Small- und Mid-Caps historisch die höchsten Erträge erwirtschaftet wurden", so seine Begründung.

Neben einer attraktiven Dividendenpolitik legt Fischer bei den in Frage kommenden Aktien Wert darauf, dass sie eigentümergeführt sind. Der Eigentümer oder die Familie sollten idealerweise zu zehn bis 30 Prozent mit eigenem Geld im Unternehmen investiert sein, sodass die Unternehmensleitung dieselben Interessen verfolgt wie die Aktionäre, was für eine gewisse Kontinuität spricht. "Überdies sollte das Management langfristig wie ein Unternehmer incentiviert werden", sagt Fischer. Als Beispiele nennt er Sixt, Hornbach oder auch Berkshire Hathaway.

Ein weiter Punkt ist, dass die Unternehmen eine Art Burggraben um ihre Geschäftstätigkeiten gezogen haben sollten. Das bedeutet, dass sie eine solide Marktstellung mit Wettbewerbsvorteilen haben und von Konkurrenten nicht allzu leicht angegriffen werden können. Und schließlich fließen auch soziale, ethische und ökologische Aspekte in die Aktienauswahl mit ein. In Zusammenarbeit mit Sustainalytics, einem auf Nachhaltigkeitsresearch spezialisierten Unternehmen, prüfen die Fondsmanager ihr Anlageuniversum auch hinsichtlich der sogenannten ESG-Nachhaltigkeitskriterien.

ESG steht für ökologisch, sozial und gute Unternehmensführung und die entsprechenden "nachhaltigen, sozialverträglichen und umweltschonenden Filterkriterien stellen sicher, dass das Fondsvermögen nur in Unternehmen investiert wird, die ihrer ESG-Verantwortung nachkommen", betont Fischer. Ausgeschlossen sind beispielsweise Hersteller von alkoholischen Getränken und Tabakwaren, von Waffen und Rüstungsgütern oder von pornografischem Material, sowie Unternehmen, die in der Kernenergie oder dem Glücksspiel aktiv sind, sowie solche, die mit Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzung und Korruption in Verbindung gebracht werden.



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Die Börsenampel bleibt auf grün



Hinsichtlich der aktuellen Marktgegebenheiten zeigt sich Frank Fischer sehr zuversichtlich. Er sieht nicht nur die wichtigsten Börsenindizes in Rekordlaune, sondern auch Faktoren, die diesen Trend weiter befeuern könnten. "Da sind zum einen die guten Quartalszahlen, die nicht nur in Europa, sondern auch in den USA die Kurse vorangetrieben haben. Dabei ist auffällig, dass dies für den breiten Markt gilt", sagt Fischer. Getrieben vom Tech-Sektor und der Nachfrage aus Asien hätten Europas Unternehmen im Vergleich zum ersten Quartal 2016 mit einem Gewinnwachstum von 23 Prozent überrascht. Überdies bezeichnet Fischer die Konjunktur in Europa als "gut", diejenige in Deutschland sogar als "sehr gut". Die Aussichten seien positiv, was auch noch eine ganze Weile so bleiben sollte.

Gleichwohl betont Fischer, dass sein Team immer auf der Hut sei, um gegebenenfalls kurzfristig gegensteuern zu können. Die Aktienquote will er von daher auch weiterhin bei 85 Prozent belassen, um an steigenden Märkten partizipieren zu können. Die wichtigsten Einzeltitel im Depot sind Stada, Alphabet, WashTec, Novo-Nordisk und Berkshire Hathaway. Die bedeutendsten Branchen sind Pharma/Gesundheit, Industrie, Technologie und Handel. Bei den Länderpositionen sind deutsche Aktien weit führend vor Titeln aus USA und Großbritannien.

Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (ISIN: DE000A0M8HD2 für die thesaurierende Tranche und DE000A1JSWP1 für die ausschüttende Tranche) wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten. Die jährlichen Kosten liegen bei 1,24 bzw. 1,29 Prozent (TER); zusätzlich wird ein Erfolgshonorar in Höhe von 15 Prozent auf Jahreserträge erhoben, die 8,0 Prozent p.a. überschreiten. Für das Erfolgshonorar gibt es eine High Water Mark, wonach das Honorar nur erhoben wird, wenn etwaige vorherige Verluste wieder aufgeholt wurden.