Fondsmanager

Bruce Stout ist seit 2001 bei Aberdeen Asset Management. Damals akquirierte Aberdeen Murray Johnstone, bei denen Stout tätig war. Er hat Ökonomie an der Universität von Strathclyde studiert. Er managt bei den Schotten etwa den Aberdeen Global Equity Fund.

Anlagestrategie

Obwohl für Bruce Stout als Hardcore-Stock-Picker makroökonomische Entwicklungen keinerlei Rolle spielen, macht sich der Schotte natürlich trotzdem Gedanken über die schöne neue Welt des ewigen Gelddruckens. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und nennt das Vorgehen der Noten Banken "ökonomischen Vandalismus". Als überzeugter Schotte hat er für die Auswirkungen wie etwa negative Realzinsen keinerlei Verständnis. "In Schottland nennen wir so etwas Diebstahl", sagt er in seiner trockenen Art. Auch die hohen Kurse vieler Aktien finden keinen Anklang bei ihm. "Die Argumentation, dass Aktien so teuer sein können, weil die Zinsen so niedrig sind, ist meiner Meinung nach Unsinn. Nur weil eine Anlageklasse überbewertet ist, rechtfertigt dies kaum, dass es die andere auch ist", gibt Stout zu bedenken. Denn für ihn liegt stets im Einkauf der Gewinn.

Dabei setzt er jedoch nicht auf Schnäppchen oder Valuetitel. "Wir bei Aberdeen sehen uns vielmehr als Growthinvestoren." Seinen Anlagestil bezeichnet Stout als Growth at Scottish Prices (GASP). Das heißt: "Wir konzentrieren uns ausschließlich auf die Unternehmen und ihre Gewinnchancen. Die können wir nur einschätzen, wenn wir ihre Geschäftsmodelle verstehen. Die Unternehmen müssen zudem unseren Qualitätsansprüchen genügen sowie die Manager eine glaubhafte Wachstumsstrategie verfolgen. Und der Preis muss stimmen", sagt Stout. Daher fällt es ihm derzeit schwer, interessante Titel zu finden. "Aber da wir nur rund 45 bis 50 Aktien im Fonds haben, findet sicher immer wieder der ein oder andere Titel." Bei der Suche nach solchen Titeln verlassen sich die Schotten nicht wie viele Konkurrenten auf ein Quantitatives Screening gewisser Kennziffern. "Das bringt überhaupt nichts. Da tappt man viel zu leicht in eine Falle. Das ist genauso, als wenn man bei einem Menschen die Füße in Eis packt und den Kopf in den Ofen. Die Temperatur in der Mitte liegt dann bei 37 Grad, aber er ist trotzdem tot", sagt Stout.

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Portfolio

Unter den Top-Ten-Werten des Fonds finden sich unter anderem CVS Health Corporation, Roche und Novartis. "Solchen Gesundheitsunternehmen ist es gelungen, durch Innovation und dem Einstieg in neue Märkte ihre Gewinne zu steigern, obwohl die Preise für ihre Medikamente jedes Jahr sinken", sagt Stout. Jedoch müssen laut dem Schotten die Unternehmen nicht unbedingt innovativ sein, um langfristig tolle Gewinne abzuwerfen. Als Beispiel nennt er British American Tobacco. "Das Unternehmen erfindet nichts Neues, hat sich aber in den vergangenen Jahren vervielfacht", sagt Stout. Zudem zahle es seit Jahren hohe und verlässliche Dividenden. Stout hat nur rund 49 Titel im Fonds und er mag mittelgroße Unternehmen mit etwa 40 bis 50 Milliarden Marktkapitalisierung. "Wenn sie wachsen, werden sie in der Regel besser und kompetitiver." Bei Marktführern wie Microsoft sei dies anders. "Wachstumssprünge sind hier nicht zu erwarten und große Unternehmen sind oft zu komplex", sagt Stout.

Fazit

Wer einen Fonds sucht, der in solide, günstig bewerte Titel investiert, fährt mit dem Aberdeen- Fonds gut. Jedoch findet er sich daher in den Ranglisten selten ganz oben.

jk

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