17,6 Milliarden Euro schwer und trotzdem relativ unbekannt? Das liegt daran, dass der Allianz Income and Growth als Mischfonds für Liebhaber von US-Investments konzipiert ist. Dabei kann sich seine Erfolgsbilanz durchaus sehen lassen und dürfte auch Anleger, die sich sonst eher auf heimische Wertpapiere konzentrieren, aufhorchen lassen.

Fondsmanager Doug Forsyth, der seit 1994 für Allianz Global Investors tätig ist und den Allianz Income and Growth seit Mai 2011 betreut, investiert in etwa zu je einem Drittel in Aktien, Wandelanleihen und Hochzinsanleihen - zumindest ist das die aktuelle Depotaufteilung, von der er indes durchaus abweichen darf. Mit seiner Strategie erzielte Forsyth seit Auflegung der Teiltranche AT - USD im November 2011 einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 8,43 Prozent (per 31.12.2017). In amerikanischer Währung gerechnet wohlgemerkt, denn dieser Fonds ist nicht währungsgesichert, was bedeutet, dass die Anleger das volle Währungsrisiko des US-Dollar zum Euro in Kauf nehmen müssen.

Interessierte Anleger tun indes gut daran, die Zahlen aus der Vergangenheit nicht 1:1 in die Zukunft fortzuschreiben. Dies legt nicht zuletzt der geringere Wertzuwachs der vergangenen drei Jahre in Höhe von 5,79 Prozent p.a. nahe. Der Langfristchart zeigt eindrucksvoll, dass Forsyth einen sehr schlechten Start ins Jahr 2016 erwischte, wie allerdings etliche seiner Managerkollegen auch, was die Drei-Jahres-Bilanz trübt. Andererseits hat er mit seinem Fonds 2017 stolze 12,40 Prozent Zuwachs erzielt. Doch auch dieses Jahresergebnis sollte nicht für kommende Jahre vorausgesetzt werden. Zu viele Steine liegen auf dem Weg, die einen Fondsmanager stolpern lassen können.

"Unser Anlageziel ist es, auf lange Sicht Kapitalwachstum, konsistente Erträge sowie ein asymmetrisches Renditeprofil zu erreichen", beschreibt Forsyth die grundsätzliche Strategie. "Dazu engagiert sich der Fonds vorwiegend in einer Kombination aus Aktieninstrumenten, Hochzinsanleihen und Wandelschuldverschreibungen von Emittenten aus den USA oder Kanada", führt er weiter aus. Zurzeit spielt Kanada allerdings mit einer Gewichtung von 0,52 Prozent praktisch keine Rolle. Der Löwenanteil des Vermögens ist zu 97,23 Prozent in den USA investiert. Daneben besteht noch eine 1,89prozentige Gewichtung in China.

Das Kapitalwachstum erzielt der Mischfonds überwiegend mit seinen Aktieninvestments, die laufenden Erträge entstammen üblicherweise den Hochzinsanleihen sowie zu einem Teil auch einer Optionsstrategie, bei der auf die vorhandenen Aktienpositionen Optionen geschrieben werden, um die damit verbundenen Prämien zu vereinnahmen. Das asymmetrische Renditeprofil lässt sich wiederum mit den Wandelanleihen erreichen, indem solche Papiere gewählt werden, die an steigenden Aktienkursen stärker partizipieren als sie unter fallenden Kursen leiden.

Fallende Kurse sind indes nicht das, was Doug Forsyth für die nächsten ein bis zwei Jahre erwartet. Zwar würden US-Aktien nahe ihren Allzeithöchstständen notieren, aber die Kursvolatilität bleibe gering und die Zinsen würden "bei einem sich verbessernden Konjunkturausblick wieder über ihren Tiefständen liegen", so sein Ausblick. Damit zieht er eine Parallele in die Vergangenheit, weshalb diese Faktoren auf eine günstige Konjunkturentwicklung und eine ebensolche Entwicklung der Unternehmensgewinne hinweisen würden und für Investments in chancenreichere Titel spreche.

"Basierend auf Bottom-up-Schätzungen werden die Unternehmensgewinne 2018 im Quartalsvergleich tendenziell höher ausfallen, was im Jahr 2018 zu einem zweistelligen Gewinnwachstum im S & P 500 führen könnte", erklärt Forsyth. Zu Beginn des Jahres 2019 rechnet er zumindest noch mit einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. "Eine positive Steuerreform in den USA, eine Verringerung der Regulierung und eine Erhöhung der Haushaltsausgaben könnten zu einem noch stärkeren Gewinnwachstum in den USA führen", führt er weiter aus. Die Titel, mit denen er von diesem Ausblick profitieren will, sind überwiegend Large-Cap-Aktien aus den Bereichen Finanzen, Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Technologie. Die bevorzugten Unternehmen sind zurzeit Microsoft, Alphabet, Visa, Apple, Amazon und Facebook. Aufgrund der breiten Streuung seiner Assets machen diese Werte indes nur jeweils etwa ein Prozent des investierten Fondsvermögens aus.

Für den Hochzinsbereich erwartet der Fondsmanager "eine kuponähnliche Rendite im mittleren einstelligen Bereich". Unterstützt werde diese Entwicklung durch gute Kreditkennzahlen wie gesunde Bilanzen und niedrige Ausfallraten bei den Unternehmen und der allgemeinen wirtschaftlichen Stabilität. Bevorzugte Sektoren in diesem Bereich sind Industrie, Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Technologie und Elektronik. Im Wandelanleihesegment wiederum erwartet er Renditen im mittleren und hohen einstelligen Bereich, die von den "anhaltenden Aktiengewinnen angetrieben werden". Die bevorzugten Branchen hier sind Industrie, Technologie und Gesundheitswesen.

Die Titel, in die das Team um Doug Forsyth investiert, werden mithilfe eines "disziplinierten Bottom-up-Prozesses" ausfindig gemacht, der eine eingehende Fundamental- und Kreditanalyse beinhaltet. Zudem werden die Investments laufend überwacht und gegebenenfalls umgehend ausgetauscht, falls ein Titel die Anforderungen nicht mehr erfüllt oder die Analysen einen interessanteren Wert hervorgebracht haben. Denn durch die Überwachung des Portfolios und den fortlaufenden Vergleich mit den Anlagemärkten sei das Managementteam in der Lage, Marktchancen besser zu erkennen.

Bleibt die Frage, wie die Fondsmanager das enorme Fondsvolumen bewältigen. Für Forsyth ist das indes keine Frage der Marktliquidität, sondern vielmehr der Management- und Analysekapazitäten. Folglich wurde mit steigendem Fondsvolumen das Team aufgestockt, zuletzt im Herbst letzten Jahres. "Bislang gab es kein Problem, die Strategie umzusetzen und die erwartete Performance zu liefern", sagt er abschließend, "darüber hinaus verlief der Handel auch während der unterschiedlichsten Marktdynamiken und täglichen Volatilitäten reibungslos."

Für Anleger, die trotz des positiven Abschneidens des Fonds in der Vergangenheit die Währungsrisiken ausblenden möchten, hält Allianz Global Investors auch eine währungsgesicherte Version parat - die Tranche A (H2-EUR) - EUR (ISIN: LU0766462104) -, bei der die Dollar-Engagements des Fonds weitgehend kursgesichert werden. Allerdings entfallen bei dieser Version zugleich die Chancen auf mögliche Währungsgewinne. Zudem fallen Sicherungskosten an, die sich letztlich in der Performance auswirken. Besagte Tranche A (H2-EUR) - EUR hat im vergangenen Jahr 10,33 im Wert zugelegt und in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich 4,73 Prozent p.a.

Der Allianz Income and Growth - AT - USD (ISIN: LU0689472784) wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von zurzeit 4,0 Prozent angeboten, die jährlichen Kosten liegen bei 1,55 Prozent (TER), ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Der Fonds schüttet seine Erträge jährlich nicht aus, sie werden thesauriert.

Es gibt den Fonds auch in der ausschüttenden Euro-Variante Allianz Income and Growth - A (H2-EUR) - EUR (ISIN: LU0766462104), bei der die Währungsrisiken des US-Dollar gegenüber dem Euro weitgehend besichert sind.