Bei der Genderdebatte hört in Deutschland der Spaß auf. In den öffentlichen Gebäuden des Berliner Bezirks Friedrichshain- Kreuzberg gibt es ja seit einiger zeit Unisextoiletten für all die, die gerade nicht wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind.

Inzwischen hat auch die Geldbranche das Thema Gender entdeckt. Der Ampega GenderPlus Aktienfonds, der von Sebastian Riefe gemanagt wird, investiert in 50 Aktien deutscher Unternehmen, die bei der Unternehmensführung durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften in Vorstand und Aufsichtsrat hervorstechen. Es ist aber kein "Frauenindex", der auf einen möglichst hohen Frauenanteil innerhalb der Unternehmen abzielt. Es steht im Vordergrund, dass weder das männliche noch das weibliche Geschlecht innerhalb einer Firma unterrepräsentiert ist. "Wir sehen die große Bedeutung des Themas in der Öffentlichkeit", sagt Manfred Köberlein, Geschäftsführer von Ampega.

Der German Gender Index, den der Fonds abbildet, wurde von der Börse Hannover konzipiert und basiert auf der Auswahl der 300 größten deutschen Unternehmen. Er enthält Unternehmen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX. Der Hintergrund für den Genderansatz liegt in Studienergebnissen der Credit Suisse und von McKinsey: Demnach sind Unternehmen mit Frauen und Männern in Führungspositionen in der Regel erfolgreicher, als ausschließlich von Männern geführte Unternehmen.

Bei der Auswahl der Titel wird Diversität im Vorstand doppelt so stark gewichtet wie die im Aufsichtsrat, da die Auswirkungen von Vorstandsentscheidungen für den Kurs des Unternehmens höher einzustufen sind. Die 50 Unternehmen mit der besten Gesamtbewertung kommen in den Index. Die Zusammensetzung des Index wird fortlaufend überwacht. Alle sechs Monate erfolgt eine Prüfung und gegebenenfalls ein Rebalancing.

Die Idee des Fonds ist grundsätzlich gut, ob sie jedoch einen Mehrwert bringt, bleibt abzuwarten.

jk

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