Noch nie tauchte er so häufig auf dem Speiseplan auf wie heute: Laut einem Bericht der Food and Agriculture Organization (FAO) essen bereits 3,1 Milliarden Menschen mindestens einmal pro Woche Fisch. Die wachsende Weltbevölkerung und die - insbesondere in den Industrieländern zu beobachtende - steigende Lust auf gesunde Proteine treiben die Nachfrage weiter an. Für das Jahr 2020 prognostiziert die Weltbank einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von deutlich über 20 Kilo Fisch. In den 60er-Jahren waren es lediglich 9,9 Kilo.

Trotz der hohen Steigerungsraten und obwohl für immerhin rund zehn Prozent der Weltbevölkerung der Lebensunterhalt von der Fischerei abhängig ist, hat die Investmentbranche das Anlagethema Fisch und Meeresfrüchte noch nicht entdeckt. Der bereits im Juni 2012 aufgelegte Bonafide Global Fish Fund ist immer noch das einzige Investmentvehikel, das sich auf die Unternehmen fokussiert, die entlang der Wertschöpfungskette Fisch aufgestellt sind. Bislang haben Anleger gut verdient. In den vergangenen vier Jahren legte der Bonafide Global Fish um rund 70 Prozent zu, auf Sicht von einem Jahr um knapp 21 Prozent.

Initiator und Manager des Fonds ist Christoph Baldegger. "Fisch ist für mich von allen Comodities der aussichtsreichste, aber auch der diversifizierteste Rohstoff", sagt der frühere Investmentbanker und passionierte Angler. So gibt es rund 600 Fischarten und Krustentiere, die auf Farmen gezüchtet werden. "Fällt der Lachspreis, hat das keine negativen Folgen für Hummerproduzenten", erklärt Baldegger.

Weitreichende Angel



Reduziert wird das Risiko zudem durch die geografische Streuung. Norwegische Unternehmen sind mit 22 Prozent, japanische Werte mit 21, US-Titel mit 16 Prozent im Fonds gewichtet. Baldegger und seine drei Managerkollegen investieren vor allem in Aquafarmen wie Austevoll Seafood oder Leroy Seafood Group. Auch Unternehmen, die Fischöl und Fischfutter produzieren, zählen zu dem rund 250 Unternehmen umfassenden Anlageuniversum. 35 bis 40 Titel kommen ins Portfolio. Bevor jedoch investiert wird, besucht das Management die meist in Small- oder Mid-Cap-Indizes notierenden Unternehmen. "Wir lieben nasse Hände und dreckige Stiefel", sagt Baldegger. "Und wir wollen ein Bild vom Management und der ökologischen Ausrichtung der Unternehmen gewinnen." Sind die Kriterien erfüllt, bleibt die Aktie lang im Portfolio. "Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 13. Da ist noch Luft nach oben", sagt Baldegger.