Fondsmanager

Xavier Hovasse ist seit 2008 bei Carmignac und managt dort seit Januar 2011 den Carmignac Emerging Discovery. Unterstützt wird er dabei seit 2012 von David Park. Hovasse begann seine Karriere bei BNP Paribas Investment Management im Jahr 1999 als Analyst und Fondsmanager für Schwellenländer und internationale Aktien. Er studierte Finanzwesen an der Ecole Supérieure de Commerce de Paris.

Strategie

Die Strategie von Xavier Hovasse beim Carmignac Emerging Discovery ist ausgefallener als bei den meisten anderen Emerging-Markets- Fonds. Zum einen setzt er vor allem auf Small- und Mid-Caps. Zum anderen investiert er zusätzlich auch in Titel aus den Frontierländern. Dieser Mix hat laut Hovasse deutliche Vorzüge: "Der Fonds ist so viel stärker diversifiziert. In manchen Sektoren findet man nun mal kaum interessante große Titel." Als Beispiel nennt er Kolumbien. "Unter den Large Caps findet man nur eine Bank. Bei den kleineren Werten ist die Auswahl mit fünf Titeln viel größer. Und für die Frontierstaaten spricht ihre geringe Korrelation zu den Industrieländern, was klassische Emerging Markets schon lange nicht bieten."

Daher mag Hovasse etwa Saudi-Arabien. "Hier werden 96 Prozent der Aktien von Einheimischen besessen. Meist sind es Privatanleger und Family Offices. Das sind klassische Buy-and-Hold-Investoren, die zudem ganz anders als westliche Anleger agieren. Daher führt der Markt immer ein Eigenleben und hängt nicht am Zyklus der globalen Märkte." Andere Länder, die der Franzose aus Risikoabwägungen mag, sind etwa Peru und Chile. "Dort sind die großen einheimischen Pensionsfonds sehr gewichtige Spieler auf dem Markt. Sie sind langfristig orientiert und halten rund 40 Prozent des gesamten Freefloats. Das hilft, die Schwankungen moderat zu halten", sagt er.

Grundsätzlich bevorzugt Hovasse bei der Auswahl der Länder solche mit Leistungsbilanzüberschuss oder einem Defizit, das durch hohe Direktinvestitionen finanziert wird. Und bei den Unternehmen schaut er sich genau die Bilanzen an. "Wir bevorzugen in der Regel Unternehmen, die dem Konjunkturzyklus kaum ausgesetzt sind, da sie einen hohen Cashflow erwirtschaften und so nur geringen Fremdfinanzierungsbedarf haben. Daher haben auch 40 Prozent unserer 56 Titel Nettocash-Positionen", sagt der Experte.

Ein überschaubares Portfolio, aber Hovasse kennt dafür jeden Titel in und auswendig. "Im Schnitt bleibt bei uns ein Wert fünf Jahre im Fonds. Denn unser Anspruch ist es, schon heute die Stars von morgen zu finden", sagt er. Und die findet er vor allem in Asien. Afrika hält er für deutlich überschätzt. Die Demografie in den Ländern sei zwar sehr gut, aber es gebe dort kaum Produktion. "Die wandert von China nun nach Vietnam, Kambodscha, Laos oder Bangladesch. Dort haben wir schon investiert und werden in den nächsten Jahren sicher stärker engagiert sein", sagt Hovasse.

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Rendite-Risiko-Profil

Der Carmignac Emerging Discovery läuft in Bullenmärkten etwa so wie der Index. Seinen Vorteil spielt er durch die gute Titelauswahl in Bärenmärkten aus. Der Fonds weist daher eines der besten Rendite-Risiko-Profile aller Emerging-Markets-Fonds auf. Daher trägt er auch die €uro-FondsNote 1.

Fazit

Einer der zurzeit empfehlenswertesten Schwellenländerfonds. Allerdings könnte der Fonds preiswerter sein.

jk

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