An 2013 wird das Gros der Aktionäre gern zurückdenken. Die Börsen der wichtigsten Industrieländer USA, Japan und Deutschland stiegen fast ohne Unterlass und verbuchten Gewinne von rund 20 bis 30 Prozent. Doch wieder einmal liefen Nebenwerte den Bluechips den Rang ab - ein in Aufschwungphasen übliches Muster. In den meisten Märkten warfen Aktien aus der zweiten und dritten Reihe im vergangenen Jahr durchschnittlich rund zehn Prozent mehr ab als die großen Standardwerte. Davon profitierten auch die Fonds, die sich auf dieses Anlagesegment spezialisiert haben. Nebenwertefonds konnten sich - bei identischer Anlageregion - deutlich von ihren Bluechip- Pendants absetzen. BÖRSE ONLINE hat die entsprechenden Fondskategorien analysiert und die empfehlenswertesten Produkte herausgesucht. Anleger, die einen Top-Fonds für Nebenwerte aus den Regionen USA, Japan, Deutschland, Europa oder Welt suchen, werden hier mit Sicherheit fündig.

Lesen Sie auf Seite 2, welche Fonds für Nebenwerte aus Europa, den USA und Japan attraktiv sind.

Größte Auswahl bei Europa-Fonds

Fonds auf europäische Small und Mid Caps stellen die größte Gruppe dar. Knapp 100 sind in der BÖRSE ONLINE-Datenbank gelistet. Besonders überzeugend: der F & C European SmallCap. Er trägt die €uro FondsNote 1 und wird seit gut drei Jahren von Sam Cosh gelenkt. Seit der Manager am Ruder ist, zählt der Fonds Jahr für Jahr zu den besten europäischen Nebenwerteprodukten. Kein vergleichbarer Fonds lief auf Sicht von drei Jahren besser.

Cosh und sein 13-köpfiges Team suchen nach Qualitätsunternehmen. Darunter verstehen sie Firmen mit gesunden Bilanzen, anhaltend hohen Kapitalerträgen und solidem Cashflow, bei denen zudem das Management überzeugt. Finden sie ein solches Unternehmen, kommt die Aktie aber nur ins Portfolio, wenn auch der Preis stimmt. Angestrebt wird ein Sicherheitsabstand von 30 Prozent zwischen Börsenkurs und dem von Cosh errechneten wahren Unternehmenswert.

Immerhin 40 Fonds finden sich in der Kategorie Aktienfonds Nordamerika/ Nebenwerte. Zu den Überfliegern in diesem Segment zählt der Janus US Venture Fund. Mit seiner Euro-Tranche führte er 2013 die Rangliste der US-Nebenwertefonds an. Aber auch mittel- und langfristig überzeugt das Produkt. Der Janus-Fonds zählt auf drei, fünf und zehn Jahre zu den besten seiner Art.

Maneesh Modi und Jonathan Coleman, die den Fonds seit Mai 2013 managen, knüpfen nahtlos an den Erfolg ihrer Vorgänger an. An der Strategie hat sich ohnehin nichts geändert: Die Manager suchen nach wachstumsstarken Small Caps aus den USA, die eine starke und nur schwer angreifbare Marktstellung haben. Und sie folgen der Devise: erst aufs Risiko schauen, dann auf die Gewinnchancen.

Anleger, die einen Fonds für japanische Nebenwerte suchen, haben in Deutschland die Wahl zwischen 25 Produkten. Besonders empfehlenswert: der Parvest Equity Japan Small Cap mit Währungssicherung. Die Absicherung gegenüber dem Euro ist wichtig, damit eine weitere Schwächung des japanischen Yen etwaige Aktienkursgewinne nicht aufzehrt.

Mit dem Management des Fonds hat die französische Gesellschaft Parvest eine der größten Vermögensverwaltungen Japans, Sumitomo Mitsui Asset Management, beauftragt. Fondslenker Shunsuke Matsushima konzentriert sich seit mehr als zehn Jahren auf japanische Nebenwerte und hat einen eigenen Investmentstil entwickelt: Value-to-Growth. Er kauft niedrig bewertete Value-Titel, bei denen er ein hohes Potenzial sieht, dass sich das Gewinnwachstum beschleunigt und die Aktie vom Markt als Wachstumsstory angesehen wird.

Lesen Sie auf Seite 3, welche Fonds für Nebenwerte aus Deutschland und der ganzen Welt attraktiv sind.

Der Top-Fonds für Deutschland

Ein vergleichsweise kleines Anlageuniversum haben Fonds, die auf deutsche Nebenwerte setzen. Sie können aus einem Korb von etwa 500 Unternehmen auswählen. Etwas mehr als 20 Fonds hierzulande widmen sich ausschließlich deutschen Small und Mid Caps.

Kurz- wie langfristig sticht der CS EF Small & Mid Cap Germany positiv hervor. Der Credit-Suisse-Fonds unter der Leitung von Felix Meier zählte nicht nur 2013 zu den besten Deutschland-Fonds, sondern auch auf Drei- und Fünfjahressicht. Rund 80 Prozent des Fondsvermögens legt Meier in Titel aus dem MDAX und dem TecDAX an. Das verbleibende Fünftel investiert er in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 100 Millionen bis zu einer Milliarde Euro. Gerade bei diesen kleinen Unternehmen findet der Manager ein ums andere Mal Aktien, die er für krass fehlbewertet hält.

Demgegenüber hat Edwin Lugo mit seinem Franklin Global Small-Mid Cap Growth Fund das größte Anlageuniversum. Er hält auf der ganzen Welt Ausschau nach lukrativen Nebenwerten. Die Performance- Kennzahlen überzeugen vor allem auf lange Sicht. Kein globaler Nebenwertefonds war in den vergangenen zehn Jahren besser als das Franklin-Produkt. Die Schwäche 2013, als es mit einem Plus von 26 Prozent lediglich für einen Platz im hinteren Mittelfeld reichte, sollte Anleger nicht abschrecken. Denn der Fonds ist ein hervorragendes Produkt für Langfristinvestoren. Vor allem, weil Lugo sehr vorsichtig agiert: Der Fonds hat in seiner Vergleichsgruppe die mit Abstand niedrigste Volatilität auf Fünfjahressicht. Das führt zu einem ausgezeichneten Rendite-Risiko- Profil.