Innerhalb weniger Jahre hat sich Spanien vom Krisenland zum wirtschaftlichen Musterschüler Europas entwickelt. Doch die guten Konjunkturdaten, die die Iberer in diesem Jahr liefern, verpuffen an der Börse in Madrid. Denn das Land steht vor einer Zerreißprobe: Vergangenen Sonntag siegte bei der Regionalwahl in Katalonien ein Parteienbündnis, das die Abspaltung der wohlhabenden Region von Spanien innerhalb der kommenden 18 Monate anstrebt. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy lehnt dieses Ansinnen ab und will notfalls die katalanische Regierung per Gerichtsurteil absetzen lassen. Doch Rajoy muss bei der Parlamentswahl im Dezember selbst um seinen Posten bangen. Die Fortsetzung des von ihm eingeschlagenen Spar- und Reformkurses ist ungewiss. Angesichts dieses schwierigen Umfelds können Anleger mit der Wertentwicklung des Fidelity Iberia durchaus zufrieden sein. Der Fonds, der überwiegend auf spanische Aktien setzt, verzeichnet in diesem Jahr ein Plus von sechs Prozent, während sein Vergleichsindex, der MSCI Spain, bereits sieben Prozent einbüßte. Für Neuanleger empfiehlt sich der Fonds allerdings erst, wenn die politische Lage geklärt ist und Spanien am Reformkurs festhält.

AH