Im Juni 1999 erblickte der SDAX das Licht der Welt. Der Index für die kleinen Nebenwerte enthält die 50 größten und liquidesten Unternehmen aus klassischen Sektoren unterhalb des MDAX. Es sind Aktien wie die BayWa AG, Borussia Dortmund, MLP oder SIXT. Das einzige Unternehmen, das seit dem Gründungstag im SDAX vertreten ist, ist die Deutsche Beteiligungsgesellschaft. Aktuell steht der Index bei 7.418 Punkten. Um rund 160 Prozent konnte er seinen Wert steigern. Damit liegt er vor dem großen Bruder DAX, der im gleichen Zeitraum auf 90 Prozent kommt. Der MDAX hingegen schaffte starke 330 Prozent.

Derzeit steht an der Börse allerdings der DAX im Mittelpunkt, der kürzlich die Marke von 10.000 Punkten geknackt hatte. Da geht die positive Entwicklung des kleinen Bruders ein wenig unter. Denn in diesem Jahr hat der SDAX in der DAX-Familie die Nase vorn. Bis Ende Mai kletterte er um rund zehn Prozent nach oben. Der DAX schaffte lediglich vier Prozent und der MDAX verlor sogar knapp 1,6 Prozent. Pünktlich zum runden Geburtstag bringt sich der "Kleine" also selbst in den Mittelpunkt.

Dass sein Ansehen unter Anlegern nicht das Beste ist, ist eigentlich unverständlich. Oft handelt es sich um bekannte Unternehmen wie z.B. Villeroy & Boch (35 Prozent Wertzuwachs in diesem Jahr), SIXT (32 Prozent) oder Hornbach (28 Prozent).

Zudem gibt es keine große Auswahl an Anlageprodukten. Lediglich mit dem ComStage SDAX ETF können Anleger eins zu eins in den Index investieren. Wie wenige das bisher machen, zeigt das Fondsvolumen von gerade mal 50 Millionen Euro. DAX-ETFs sind deutlich weiter verbreitet. Einige klassische Investmentfonds mischen SDAX-Werte bei oder sehen den Index als Schwerpunkt. Hier kommen etwa der DWS Deutschland oder der Allianz Nebenwerte Deutschland in Frage.

Für den weiteren Verlauf dieses Jahres rechnet eine Mehrheit der Marktteilnehmer mit einer Seitwärtsbewegung des SDAX. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Union Investment gehen 31 Prozent der Befragten von gleichbleibenden Kursen aus, nur 24 Prozent erwarten einen Anstieg und 25 Prozent rechnen mit fallenden Kursen.

(PD)