Wie dringend Maßnahmen zur Reduzierung von Kohlenstoffdioxid-emissionen sind, zeigt eine Studie der Weltbank. Demnach sterben pro Jahr rund 5,5 Millionen Menschen frühzeitig an Krankheiten, die durch Luftverschmutzung hervorgerufen werden. Es sind alarmierende Nachrichten wie diese, die das Interesse an nachhaltigen Anlagen wecken. Grüne Investoren halten staatliche Maßnahmen allein nicht für ausreichend, um künftigen Generationen die Chance auf Lebensqualität zu sichern. Dazu bedarf es ihrer Meinung nach der Wirtschaft. Nachhaltig orientierte Anleger wollen durch ihr Engagement Unternehmen darin bestärken, Umweltrisiken zu reduzieren. Auch möchten sie Firmenchefs motivieren, ethischen und sozialen Aspekten mehr Beachtung zu schenken.

Dass sich mit nachhaltigen Engagements auch Geld verdienen lässt, beweist der LGT Sustainable Equity Fund Global. Der Fonds erzielte auf Sicht von drei Jahren 69 Prozent Plus, seit Jahresanfang legte er 17 Prozent zu. "Wir suchen nach Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen dazu beitragen, das menschliche Wohlbefinden zu erhöhen", definiert Manager Christian Scherrer die Anlagephilosophie. Aus dem 4300 Werte umfassenden Aktienuniversum filtern Scherrer und seine auf jeweils bestimmte Branchen spezialisierten Kollegen im Portfoliomanagement bis zu 70 Titel heraus. "Die Unternehmen haben sowohl aus fundamentalen als auch aus nachhaltigen Gesichtspunkten unseren Test bestanden", sagt Scherrer. Geprüft und bewertet werde unter anderem, wie Unternehmen Ressourcen nutzen, aber auch, wie Mitarbeiter vom Management gefördert werden. Tabu sind Unternehmen, die Waffen oder Tabakwaren produzieren.

Ins Portfolio geschafft hat es Tupperware Brands, das mit seinen Frischhaltedosen zur Vermeidung von Verpackungsmüll beiträgt. Überzeugt ist Scherrer zudem von Algonquin Power & Utilities. Das Unternehmen, das in Kanada und in den USA Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen betreibt, profitiert von den ambitionierten Umweltzielen beider Staaten.

Work-Life-Balance



Auch Biogen erfüllt die Auswahlkriterien des Managements. "Das Biotechunternehmen erzielt Erfolge im Kampf gegen Multiple Sklerose und Alzheimer und überzeugt durch hohe Innovationskraft und Profitabilität", begründet Scherrer den Kauf. Zudem zähle Biogen zu den Unternehmen, die mit großem Engagement ihren Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichten. Auch SAP, Verizon und Alphabet kümmerten sich vorbildlich um das Wohl der Mitarbeiter. Deren Motivation trage wiederum entscheidend zum Unternehmens-, aber auch Aktienerfolg bei.