Fondsmanager



Seit der Auflegung im April 2007 managt Richard Woolnough den M&G Optimal Income Fund. Der Fonds ist jedoch keine One-Man-Show. Das bestätigt Wolfgang Bauer, der seit Januar 2014 im Rententeam von M&G Investments arbeitet. "Richard Woolnough entscheidet über die Strategie", sagt Bauer, "aber alle Manager im Rententeam unterstützen ihn, um dafür die besten Ideen zu finden". Der promovierte Chemiker befasst sich beispielsweise mit US-Investment- Grade-Firmenbonds, die im M&G Optimal Income Fund derzeit eine große Rolle spielen. Wolfgang Bauer gefällt es bei der in London ansässigen Fondsgesellschaft. "Ich habe eine Passion für die Finanzmärkte und konnte mir nicht vorstellen, 30 Jahre im Labor zu stehen", erklärt er. Und das methodische Rüstzeug aus der Chemie könne er als Fondsmanager gut anwenden.

Marktausblick



"Die Federal Reserve wird und muss die USLeitzinsen erhöhen", meint Bauer. Die Zinsschritte würden aber moderat ausfallen, kalkuliert er. Von einer Zinswende möchte er daher nicht sprechen. Eher von einer Normalisierung der Geldpolitik." Länger warten solle die Fed aber nicht, da die Geldpolitik mit ein bis zwei Jahren Verzögerung wirke, rät er. Denn über die niedrige Arbeitslosenquote baue sich in den USA langsam Lohn- und Inflationsdruck auf. "Die US-Notenbank ist ein Supertanker, der vorausschauend agieren muss", sagt Bauer. "Da kann man nicht auf Sicht fahren und zwei Meter vor der Sandbank stoppen".

Anlagestrategie



Für das M&G-Team sind lange Laufzeiten derzeit mit Vorsicht zu genießen. Steigen die Bondrenditen, drohen dort nämlich vergleichsweise hohe Kursverluste. Dennoch kaufen Woolnough und sein Team derzeit bevorzugt US-Firmenbonds mit Investment- Grade-Rating, die Laufzeiten von bis zu 30 Jahren aufweisen. "Der Renditevorteil gegenüber Staatsanleihen ist dort attraktiv und könnte zu Spread-Einengungen führen", begründet Bauer. "Wir sichern das Zinsänderungsrisiko der langen Laufzeiten jedoch über Terminkontrakte auf US-Staatsanleihen ab", sagt er. Steigen die Bondrenditen, wäre der M&G Optimal Income Fund daher vor heftigen Kursverlusten geschützt.

Portfolio



"Der M&G Optimal Income Fund ist ein flexibler Rentenfonds", erklärt Bauer. Denn der Fonds könne je zwischen null und 100 Prozent in Staatsanleihen sowie Investment-Grade- und High-Yield-Firmenbonds investieren. Eine neutrale Aufteilung gewichte alle drei Anlageklassen mit 33,3 Prozent. Aktuell sind Firmenbonds guter Bonität mit über 50 Prozent am stärksten gewichtet. Zudem kann der Fonds bis zu 20 Prozent Aktien halten, sodass €uro fondsxpress ihn als defensiven Mischfonds einstuft. "Aktien kaufen wir jedoch nur, wenn sie gegenüber einer Anleihe desselben Unternehmens sehr günstig sind", sagt der Experte. Derzeit betrage der Aktienanteil 0,2 Prozent.

Rendite-Risiko-Profil



Seit der Auflegung vor rund acht Jahren überzeugt der M&G Optimal Income Fund mit einem sehr guten Rendite-Risiko-Profil, sodass €uro fondsxpress ihn meist mit FondsNote 1 bewertete. Seit Anfang 2015 notiert der M&G-Fonds leicht im Minus. Eine kurzfristige Kursdelle nehme man jedoch in Kauf, sagt Bauer. "Unser Anlagehorizont beträgt rund drei Jahre". Und dafür sei man gut aufgestellt.

Fazit



Anleger im M&G Optimal Income Fund benötigen derzeit Geduld. Steigen die Zinsen, dürfte sich die aktuelle Strategie auszahlen.

rf