Dividendenstrategien sind bei Aktienanlegern sehr beliebt. Dafür gibt es gute Gründe. Einerseits, weil dividendenstarke Aktien gleich zwei Ertragsquellen aufweisen können - die regelmäßigen Ausschüttungen und mögliche Kursgewinne, wobei die Kurschancen umso besser sind, je höher die Dividendenrendite oder das Dividendenwachstum erwartet werden. Andererseits bieten hohe Dividendenzahlungen einen Puffer in unsicheren Börsenphasen bzw. bei Kursverlusten. Insofern schauen viele Anleger bei der Aktienauswahl zurzeit - beispielsweise angesichts der Turbulenzen an der deutschen Börse - wieder stärker auf die Ausschüttungspolitik der Unternehmen.

Das Bankhaus Metzler hat über seine Asset-Management-Einheit einen Fonds aufgelegt, der die Vorteile von Dividendenaktien mit einem Nachhaltigkeitsansatz verknüpft. Der Metzler European Dividend Sustainability Fund (ISIN: IE00BYY02962) konzentriert sich auf europäische Qualitätsunternehmen mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite und hohem Dividendenwachstum. Die sucht Fondsmanager Oliver Schmidt zunächst im Aktienuniversum des 442 Titel umfassenden MSCI Europe und ergänzt das Portfolio anschließend noch um aussichtsreiche Nebenwerte. Im Small-Cap-Bereich sei die absolute Dividendenhöhe zwar niedriger, das Dividendenwachstum dafür allerdings deutlich attraktiver, erklärt Schmidt.

"Hohe Dividendenausschüttungen und herausragendes Dividendenwachstum lassen auf überdurchschnittliche, risikoadjustierte Renditen schließen", begründet Schmidt seine Strategie. Um wiederum die richtigen Werte zu finden, werden im Rahmen seines benchmarkfreien All-Cap-Ansatzes umfangreiche quantitative und qualitative Analysen durchgeführt. Dabei achtet er unter anderem "auf eine sehr hohe Stabilität bei Gewinnen und Cashflows, steigende Ausschüttungsquoten sowie die Fähigkeit, Dividenden aus den laufenden Erträgen zu zahlen und somit die Unternehmenssubstanz zu schonen". Am Ende des fundamentalen Ausleseprozesses steht ein konzentriertes Portfolio aus 50 bis 60 Titeln, denen Schmidt zutraut, "nachhaltig mit den finanziellen Mitteln umzugehen und den Unternehmenswert langfristig und konsequent zu steigern".

Ausschlaggebend für die Konzentration auf europäische Aktien ist wiederum, dass die Dividendenrenditen hier aufgrund einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik im Schnitt höher seien als bei Unternehmen aus anderen Regionen. Zudem sieht der Fondsmanager noch Spielraum nach oben, weil die Ausschüttungsquoten unter dem historischen Durchschnitt lägen. "Europa bietet aus unserer Sicht im internationalen Vergleich die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Dividendenstrategien", fasst Schmidt zusammen. "Europäische Unternehmen weisen aktuell sehr gesunde Bilanzen und hohe Liquiditätsbestände aus und die meisten sind auch international erfolgreich aufgestellt." Außerdem sieht er in Europa einen der sichersten Währungsräume weltweit.

Die Ergänzung der Anlagestrategie um eine Nachhaltigkeitskomponente begründet Fondsmanager Schmidt wiederum damit, dass Unternehmen mit hohem ESG-Rating im Durchschnitt höhere Dividendenrenditen böten, oftmals günstiger bewertet und bei soliden Bilanzen rentabler seien. ESG steht für die Nachhaltigkeitskriterien Environment, Social und Governance und bedeutet, dass Unternehmen hinsichtlich der Faktoren Umwelt, Soziales und guter Unternehmensführung überprüft werden. "Wir sind der Meinung, dass die richtige Einschätzung eines Unternehmens anhand von Nachhaltigkeitskriterien den Anlageerfolg deutlich steigern kann", erklärt Schmidt. "Durch den gezielten Ausschluss von Unternehmen mit ethisch umstrittenen Geschäftspraktiken oder Geschäftsfeldern lässt sich überdies das Risiko substanzieller Verluste verringern."

Inzwischen achten immer mehr Anleger bei ihren Investments auf Nachhaltigkeitskriterien. Einer Studie von Morgan Stanley zufolge seien 71 Prozent der Privatanleger daran interessiert, in zukunftsfähige Titel zu investieren. Auf der Seite der professionellen Investoren haben andererseits schon mehr als 1300 Finanzinstitute die UN-Prinzipien für nachhaltiges Investieren unterzeichnet. Insofern ist es nur konsequent, dass der Metzler-Fonds die ESG-Standards berücksichtigt. "Die Verknüpfung von finanzieller Stärke und nachhaltiger Unternehmensführung sichert hohe, stabile Renditen und führt zu einem langfristigen ökonomischen Mehrwert", bringt Oliver Schmidt es auf den Punkt.

Der Metzler European Dividend Sustainability Fund (ISIN: IE00BYY02962) wurde am 04.08.2015 aufgelegt. Der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5,0 Prozent, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,59 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben.

Fazit: Ein Dividendenfonds mit einem interessanten Ansatz. Die Kombination aus Ertragsorientierung und Nachhaltigkeit ist vielversprechend.