Die Asset Klasse der offenen Immobilienfonds scheint ihre schwere Krise der letzten Jahre, in denen viele Produkte in die Abwicklung gerieten, hinter sich zu haben. Einer Analyse des Agentur Scope Ratings zufolge, schafften es vor allem die vier großen Fondsgesellschaften, ihre Position weiter zu festigen und die Qualität ihrer Produkte zu halten. Die Fonds von Commerz Real, Deka Immobilien Investment, Union Investment und Rreef Investment weisen der Studie zufolge überwiegend eine risikoadjustierte Rendite auf, die leicht über der erwarteten Rendite vergleichbarer Portfolios liegt. Die vier Institute hätten es zudem geschafft, mit ihren Fonds im laufenden Jahr insgesamt Nettomittelzuflüsse zu erzielen.

Gegenüber der "Börsen-Zeitung" erläutert Sonja Knorr, Director Real Estate bei Scope, dass nach der Abwicklung vieler Fonds insbesondere Produkte mit einem relativ gut steuerbaren Vertriebsnetz übrig geblieben seien. So könnten Union Investment und Deka Bank auf ein weitläufiges Netz der Volks- und Raiffeisenbanken bzw. Sparkassen zurückgreifen. "In Abwicklung geraten sind in den vergangenen Jahren vor allem Fonds von Häusern, die mit Hilfe freier Vermittler agiert haben", erläutert Knorr.

Im laufenden, aber auch im vergangenen Jahr, schafften die vier großen Gesellschaften mit ihren offenen Immobilienfonds durchweg positive Renditen. Der UniImmo: Global (ISIN: DE0009805556) von Union Investment ist 2014 bisher der Top-Performer: Fondsmanager Björn Thiemann schaffte per 31. Mai 2014 ein Plus von 1,6 Prozent - nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr. Seine Kollegen vom UniImmo: Deutschland (ISIN: DE0009805507) belegen mit einem Plus von 1,1 Prozent Platz zwei im laufenden Jahr. 2013 schafften sie rund 2,2 Prozent. Rreef, die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bank, liegt mit dem grundbesitz global (ISIN: DE0009807057) und einer Wertentwicklung von knapp 1,1 Prozent auf dem dritten Platz. Für Fondsmanager Martin Sharpey durchaus ein Erfolg. 2013 schaffte er lediglich 0,9 Prozent. Anders der hausInvest (ISIN: DE0009807016) von Commerz Real. Nach einem Plus von 2,4 Prozent 2014 schaffte Fondmanager Martin Schüttauf mit 0,9 Prozent in diesem Jahr noch nicht so richtig den Durchbruch. Die beiden Immobilienfonds der Deka, der Deka ImmobilienEuropa (ISIN: DE0009809566) und der Deka ImmobilienGlobal (ISIN: DE0007483612) rangieren mit jeweils 0,8 Prozent im laufenden Jahr hinter ihren Mitbewerbern. 2013 schaffte der Europa-Fonds ein Plus von 1,9 Prozent, der globale Fonds schloss mit 1,8 Prozent. Die Gesamtgebühren dieser Produkte liegen zwischen 0,70 Prozent (UniImmo: Deutschland) und 1,07 Prozent (grundbesitz europa) pro Jahr und damit deutlich unter den Renditen.

(PD)