Nun ist es amtlich. UniCredit und Santander fusionieren ihre Vermögensverwalter. Die Verhandlungen liefen seit September 2014. Italiens größte Bank und Spaniens Platzhirsch wollen nun aus den fusionierten Fondsgesellschaften einen global bedeutenden Asset Manager machen. Dazu wurde am gestrigen Donnerstag eine vorläufige Vereinbarung unterzeichnet. Nach der Fusion soll das gemeinsam verwaltete Vermögen bei rund 400 Milliarden Euro liegen. Damit ist das neue Unternehmen in Europa unter den Top Ten der Geldverwalter. Global gesehen soll die nach der Fusion Pioneer Investments genante Firma unter den 35 größten Häusern sein. Die neuen Besitzverhältnisse sind indes etwas verzwickt.

Vor der Fusion gehörte Santander Asset Management zu 50 Prozent Santander, die andere Hälfte den Private- Equity-Gesellschaften Warburg Pincus und General Atlantic. Pioneer wiederum ist eine 100-Prozent-Tochter der UniCredit. Künftig wird die Holding zu je 50 Prozent von UniCredit und den Private-Equity-Firmen kontrolliert. Die Holding wiederum hat die Kontrolle über 100 Prozent des Pioneer-Geschäfts in den USA und 66,7 Prozent der Kombination von Pioneers und Santanders Geschäft außerhalb der USA. Santander gehören dann noch direkt 33,3 Prozent des Nicht-US-Geschäfts von Pioneer und Santander Asset Management.

Pioneer verwaltete Ende 2014 rund 225 Milliarden Euro, ist in 28 Ländern tätig und hat mehr als 2000 Mitarbeiter, davon über 350 Investmentexperten. Im Jahr 2014 hatte Pioneer mehr als 13 Milliarden Nettozuflüsse. Damit waren sie und unter den Top 5 in Europa und den Top Ten weltweit. Santander hingegen verwaltet nur 172 Milliarden Euro und war bislang in elf Ländern tätig.