Fondsberater



Marc Profitlich studierte Wirtschaftsrecht an der EBS Business School in Oestrich-Winkel und erwarb einen Master in Management an der Universität Mannheim. Sein Geschäftspartner Nicolas Schmidlin studierte Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität in Frankfurt am Main und schloss daran ein Master in Investment Management an der Cass Business School in London an. Während des Studiums gründete er gemeinsam mit Profitlich den Investmentclub Long-Term Investments Profitlich & Schmidlin GbR.

Strategie



Der Anfang 2014 aufgelegte ProfitlichSchmidlin UI Fonds dürfte eine der erfolgreichsten Fondsauflagen der vergangenen Zeit von unabhängigen Beratern sein. Die Newcomer haben bereits rund 80 Millionen Euro eingesammelt. Geholfen hat dabei sicher die Tatsache, dass etwa Flossbach von Storch sowie die beiden Gründer von GANÉ an der Firma beteiligt sind. Grundsätzlich handelt es sich beim ProfitlichSchmidlin UI um einen flexiblen Mischfonds. "Wir unterliegen dabei keinen Grenzen wie etwa der Beschränkung auf gewisse Ratingklassen bei Anleihen. Zudem können wir die Asset Allokation flexibel zwischen null und 100 Prozent steuern und sind auf diese Weise sehr anpassungsfähig", sagt Profitlich.

Die beiden Experten investieren in allen Anlageklassen bottom-up getrieben. Das heißt, die individuellen Werttreiber der Investitionen und nicht die Sektor- oder volkswirtschaftlichen Risiken stehen im Mittelpunkt. "Bei Investitionen in Anleihen müssen wir die Prospekte und rechtlichen Hintergründe durchdringen können. Bei Aktien geht es zunächst darum das Geschäftsmodell zu verstehen. Darauf aufbauend bewerten wir die Unternehmen. Das dritte Selektionskriterium ist die Identifikation von Werttreibern welche die Unterbewertung auflösen könnten. Letztendlich spielt der Preis eine entscheidende Rolle, denn nur wenn eine ausreichende Sicherheitsmarge gegeben ist, investieren wir", erklärt der Fondsberater.

Den Unterschied zwischen dem ProfitlichSchmidlin UI Fonds und anderen Mischfonds macht eindeutig der Anleiheteil aus. Hier haben sich die beiden dem Lesen der oft hunderte Seiten dicken Emissionsprospekte verschrieben. Und diese Lektüre ist laut Schmidlin oft sehr profitabel, denn der Teufel stecke im Detail. "Staatsanleihen werden von den Kapitalmarktteilnehmern häufig als homogen wahrgenommen. Das ist aber nicht der Fall. So haben beispielsweise einige Anleihen Griechenlands, die nach ausländischem Recht aufgelegt wurden, während der Restrukturierung 2012 keinen Schuldenschnitt erfahren und wurden teilweise bereits vollständig zurückgezahlt."

Bei Unternehmensanleihen schauen sich die beiden zurzeit insbesondere vorrangig besicherte Anleihen an, die durch einen hohen Kupon und bestimmte Prospektbedingungen einen hohen Kündigungsanreiz für den Emittenten aufweisen - lukrativ insbesondere wenn bei vorzeitiger Rückzahlung hohe Vorfälligkeitsentschädigungen gezahlt werden müssen.

Portfolio



Aktien machen derzeit 38 Prozent aus, Anleihen gut 47 Prozent. Sie unterteilen sich in Staatsanleihen (4 %), Anleihen von Finanzinstituten (26 %) und Unternehmensanleihen (17 %). Die Kasse beträgt aktuell rund 15 Prozent. Größte Aktienposition ist derzeit Regus.

Fazit



Bislang geht das Konzept von Profitlich und Schmidlin auf. Im Vergleich zu anderen Mischfonds ist die Performance trotz des recht geringen Aktienanteils zuletzt recht überzeugend gewesen.

JK