Alexander Kapfer wundert sich darüber, dass wie so oft in den letzten Jahren der derzeitige Optimismus leider nicht durch einen wirtschaftlichen Aufschwung unterstützt wird, sondern getrieben wird durch Spekulationen auf die seit der Finanzkrise bekannten Verhaltensmuster der Notenbanken. "Die Fed verschiebt die nächste Zinserhöhung mal wieder in die Zukunft, von der EZB werden weitere Lockerungsmaßnahmen im September erwartet und in Japan wurde das x-te Konjunkturpaket zur Unterstützung der Binnennachfrage angekündigt", kritisiert Kapfer. Da sich seiner Meinung nach kein Umdenken bei den Verantwortlichen abzeichne, investiert er weiterhin nur in Qualitätsaktien. "Diese werden möglichst wenig von diesem zunehmend experimentellen Weg der Notenbanken beeinflusst", sagt Kapfer. Aus diesem Grund macht er auch weiterhin einen großen Bogen um europäische Bankaktien. Die mit dieser letztlich Trial-and-Error-Politik der Zentralbanken unweigerlich verbundene Volatilität an den Märkten sieht Kapfer als Chance für opportunistische Käufe zu dann günstigeren Kursen. "Eine hohe Cashquote ist hierfür die Voraussetzung", sagt der Experte. Kapfer hat derzeit bei einer Cashquote von rund 43 Prozent genug Pulver, um bei Kursrücksetzern zuzugreifen.

Sein Portfolio wird aktuell vor allem von Technologietiteln beherrscht (42 %). Die Top 5 sind bekannte Werte wie Alphabet, Oracle, Apple, IBM oder Amazon. Die Auflistung der Titel hätte man nicht unbedingt bei einem Value-Fonds erwartet. Aber Kapfer begründet dies wie folgt: "Der Sicherheitspuffer unserer Investments ist eher in der hohen Qualität der Unternehmen zu sehen, als in einem augenscheinlich günstigen Aktienkurs." Er setzt also auf Unternehmen, die über einen anhaltenden Wettbewerbsvorteil verfügen, der sich im Idealfall mit einem langfristigen Makrotrend verbindet.

Der Fonds ist eher für langfristige Anleger geeignet. Denn durch oft hohe Cashpositionen kann es zeitweise zu einer verhaltenen Entwicklung kommen. Der vorsichtige Anlagestil bewahrt bei großen Rücksetzern vor übermäßigen Verlusten.