Er ist einer der erfolgreichsten Fondsmanist Deutschlands. Starallüren kennt Peter Huber dennoch nicht, auch wenn die 1997 gegründete Investmentboutique unter StarCapital firmiert. "Der Kapitalmarkt erteilt immer wieder Lektionen, die einen in Demut halten", sagt Huber. Die Stars sind nicht er oder seine Managerkollegen, sondern die von der Gesellschaft angebotenen Fonds . Wie etwa der Starcapital Winbonds plus. Der Mischfonds, den Huber als Lead Manager verantwortet, hat seit Auflegung vor zehn Jahren pro Jahr 6,7 Prozent eingefahren. Die Konkurrenz in der Kategorie defensive Mischfonds schaffte im Schnitt nur 2,4 Prozent.

Die deutlich bessere Wertentwicklung ist das Ergebnis einer konsequent verfolgten antizyklischen Anlagestrategie. "Schwächephasen an den Aktien- und Rentenmärkten nutzen wir zum Aufbau von Positionen", erklärt Huber. Überwiegt an den Märkten die Euphorie, werden Gewinne realisiert. In den vergangenen Jahren boten sich dem Fonds zahlreiche Gelegenheiten, die Strategie anzuwenden. Beispielweise nutzte der Fonds 2008 den Zusammenbruch der Kurse von Unternehmensanleihen in Folge der Lehman-Pleite zum Einstieg. Im Jahr darauf schaffte der Fonds über 40 Prozent.

Im vergangenen Jahr nutzte Huber den Preisverfall der Rohstoffpreise zum Einstieg in Aktien und Anleihen von Unternehmen aus dem Öl- und Minensektor. "Beim Timing waren wir zu früh und mussten zunächst Einbußen hinnehmen." Inzwischen verzeichnen insbesondere Anleihen von Freeport MacMoran, Anglo American oder Glencore Kursgewinne von über 40 Prozent. Huber hat bereits begonnen, erste Positionen abzubauen. Nicht, weil er das weitere Potenzial für begrenzt hält. "Die Papiere würden sonst ein zu hohes Gewicht im StarCap Winbonds plus einnehmen."

Seine Investmententscheidungen orientiert Huber nicht nur an Bewertungen, sie sind vielmehr das Ergebnis einer intensiven makroökonomischen Analyse der Kapitalmärkte. Allzu optimistisch fällt diese für die Rentenmärkte nicht aus. "Wir werden weiterhin nur verhaltenes Wirtschaftswachstum bekommen, was es wiederum den Notenbanken auf lange Sicht nicht erlauben wird, die Zinsen zu normalisieren." Dies aber hat Auswirkungen auf die künftige Wertentwicklung. " So viel wie in der Vergangenheit ist wohl nicht mehr drin", prognostiziert Huber. Die Anlagevorschriften des Fonds will er dennoch nicht ändern, der Aktienanteil wird wie bislang die 20 Prozent nicht überschreiten. Auch wird das Risiko nicht erhöht, wie etwa durch Käufe von nachrangigen Anleihen oder Bonds mit extrem langer Laufzeit. "Der Fonds ist und bleibt für konservative Anleger mit langfristiger Ausrichtung konzipiert.

Im aktuellen Marktumfeld sind dennoch ordentliche Erträge möglich. Der Rentenanteil weist eine Rendite auf Fälligkeit in Höhe von 3,2 Prozent auf. Und im Aktienbereich, der mit derzeit 17,4 Prozent nahezu ausgeschöpft ist, hat Huber Werte aus den Schwellenländern frühzeitig übergewichtet. Die laufen derzeit besser als die Börsen in den Industriestaaten. Für weiterhin gute Resultate spricht auch die Cashquote von über 20 Prozent. Sie gibt Huber die Chance Ausverkaufssituationen oder Marktphasen mit hoher Volatilität zum Einstieg zu nutzen.