Return - der Investmentkommentar von Björn Drescher

Einer aktuellen Studie (Cerulli Associates) zufolge haben die Banken und Versicherungen zugehörigen Asset-Manager den unabhängigen Anbietern, die ihnen mit Blick auf den Absatz lange die Show gestohlen haben, zuletzt wieder den Rang ablaufen können. Daraus wird geschlossen, dass entsprechende Häuser ihre Vermögensverwalter aufpoliert haben und nun die Früchte ihrer Arbeit ernten. Die Ursachenforschung lässt aber noch einen anderen Schluss zu.

Die Zuwächse der Banken- und Versicherungs-Asset-Manager könnten statt der verbesserten Qualität des Angebots auch etwas mit dem Willen und der Notwendigkeit angestammter Absatzwege zu tun haben, Investmentfonds mittlerweile stärker in den Vertriebsfokus stellen zu müssen. Das Niedrigzinsumfeld mit allen seinen Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Banken und Versicherungen lässt grüßen. Ursache und Wirkung sollten an dieser Stelle nicht verwechselt werden. Es zeigt sich: Echte Vertriebsmacht im Fondsmarkt hat derjenige, der bereits über den Zugang zu bestehenden flächendeckenden Kundenbeziehungen verfügt - wie auch immer diese aussehen mögen - und der lediglich die Weichen umstellen muss. Gewinnt dieser Trend an Dynamik, könnte sich vielleicht auch endlich etwas hinsichtlich der bisher unbefriedigenden Durchdringung der Fondsidee in breiten Bevölkerungsschichten tun.

Richtig ist indes, dass die unabhängigen Anbieter von dieser Entwicklung indirekt mit profitieren können, da die Fondsidee in der Breite mehr Aufmerksamkeit genießt und sie in gesellschaftsübergreifenden Vermögensverwaltungslösungen der Institute oftmals mit zum Einsatz kommen.