Angesichts der großen Unsicherheiten an den Märkten üben sich viele Anleger in Kaufzurückhaltung. Allerdings finden den richtigen Einstiegszeitpunkt nicht einmal Profis. "Wer sich daher diesem Timingstress entziehen möchte, kann dies einfach mit Wandelanleihen tun. Denn Wandler spielen als Meister der Anpassung je nach Börsenlage ihre unterschiedlichen Stärken aus", weiß Beat Thoma vom Wandelanleiheexperten Fisch Asset Management. Bei fallenden Märkten bestehe ein Schutz, da die Anleihe voll zurückbezahlt wird. Bei steigenden Märkten nimmt sie andererseits immer mehr Aktiencharakter an und bietet so die Möglichkeit, Aktiengewinne einzufahren.

Nach Untersuchungen der Yale Management School erzielen Wandler daher langfristig nur eine leicht geringere Rendite als Aktien. Und das bei einem deutlich reduzierten Risiko. Dieses asymmetrische Verhalten der Wandelanleihen liegt an ihrer Konstruktion. Ein Wandler besteht aus einer normalen Unternehmensanleihe, die jedoch niedriger als eine normale Anleihe des gleichen Emittenten verzinst wird. Aufgrund dieser Kons-truktion kann der das Papier bei sinkenden Aktienkursen nur bis zum Bondfloor fallen. An diesem Punkt weist der Wandler eine vergleichbare Rendite wie andere Zinspapiere mit gleicher Laufzeit des betreffenden Unternehmens auf. Als zweites Element enthält der Wandler eine Aktienoption. Die Convertibles bieten daher die Möglichkeit, die Anleihe während der Laufzeit zum festgelegten Verhältnis in Aktien des Emittenten zu tauschen. Aufgrund dieser Option profitieren Anleger von steigenden Aktienkursen. Zugleich haben Manager wie Thoma aber eine beruhigende Alternative, sollte sich der Aktienkurs nicht wie erhofft entwickeln: Sie können die Anleihe bis Fälligkeit halten, die Zinsen kassieren und den Nominalwert einfach zurückzahlen lassen.