Beim Mellinckrodt - German Opportunities setzen Georg Oehm und Daniel Flaig auf einen an Private Equity angelehnten Investmentprozess. Von Jörn Kränicke

Fondsinitiatoren



Georg Oehm hat 2008 Mellinckrodt & Cie. im schweizerischen Zug gegründet. Daniel Flaig arbeitete elf Jahre lang in verschiedenen Positionen mit Georg Oehm zusammen, seit 2008 bei Mellinckrodt. Beide sind substanziell im Fonds investiert. In den letzten 25 Jahren haben sie zahlreiche Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie eine Vielzahl von Börsengängen in Deutschland und der Schweiz begleitet und selbst durchgeführt.

Strategie



Das Duo analysiert die Aktien, wie es ein Beteiligungsunternehmen macht. Also, wie würde das Unternehmen bei einem Private-Equity-Deal bewertet. Im nächsten Schritt untersuchen sie die Firma dahingehend, ob es Gründe gibt, die dazu führen würden, dass der Wert des Unternehmens aus sich heraus steigt - unabhängig davon, wie sich die Aktienmärkte entwickeln.

"Wir investieren nicht in Aktien, sondern in Geschäftsmodelle, die von Menschen geführt werden, die unternehmerisch denken und handeln", sagt Oehm. Diese Firmen müssen etwa über ein gut prognostizierbares Geschäftsmodell sowie ein aktionärsfreundliches Management verfügen und eine solide Bilanz besitzen.

Warum es sich besonders lohnt, auf kleine Firmen abseits ausgetretener Pfade zu setzen, bringt Oehm folgendermaßen auf den Punkt: "Die Banken und Broker haben in den letzten Jahren ihr Research fast ausschließlich auf Indextitel fokussiert. Die Analyseabdeckung der Nebenwerte ist dementsprechend gering. Nur hier kann man noch einen Mehrwert für Anleger erzielen", betont Oehm.

Da es in ihren Kernländern Deutschland und der Schweiz nicht viele Titel gibt, die ihren Qualitätsanforderungen genügen, setzen sie auf ein konzentriertes Portfolio von unter 30 Titeln. Das Experten-Duo geht jedoch keine großen Wetten auf einzelne Titel ein. Die meisten Werte seien aktuell mit drei bis fünf Prozent des Fondsvolumens gewichtet.

Derzeit beträgt die Kasseposition etwa fünf Prozent. Oehm und Flaig scheuen sich jedoch nicht davor, in Krisenzeiten die Cashquote deutlich zu erhöhen. "Denn das Kapital soll erhalten bleiben", sagt Oehm.

Rendite-Risiko-Profil



Die Schwankungen des Mellinckrodt-Fonds sollen im Vergleich zum DAX wesentlich geringer ausfallen. Gleichzeitig soll jedoch die Performance nicht schlechter als beim DAX sein. Bislang haben Oehm und Flaig ihr Versprechen gehalten. Der Fonds, der überwiegend in Aktien von Qualitätsunternehmen aus der Schweiz und Deutschland investiert, erzielte seit Auflage im Dezember 2013 knapp 43 Prozent, der DAX bringt es auf etwa 35 Prozent. Gleichzeitig waren die Schwankungen nur halb so hoch wie beim DAX.

Fazit: Der Mellinckrodt Fonds ist ein gutes Investment für Anleger mit Geduld.