Mit einem weiteren, am vergangenen Donnerstag verabschiedeten sogenannten Quantitative-Easing-Programm (QE) will EZB-Präsident Mario Draghi gegen die Deflation ankämpfen und zugleich zum größten Schlag seiner Amtszeit gegen eine schwächelnde Konjunktur in den Warmwasserländern ausholen. Ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt. Profiteure sind vor allem Italien und Spanien. Hier wird die EZB kräftig Papiere aufkaufen und damit die Renditen weiter in den Keller schicken, auch wenn die Südeuropa-Renditen - verglichen mit denen der deutschen Bundesanleihen - immer noch sehr hoch erscheinen. Denn inzwischen notiert der fünfjährige Bund schon leicht im Minus und für die zehnjährige Bundesanleihe bekommt man gerade noch 0,45 Prozent. Selbst die 30-jährige Anleihe bringt lediglich 1,11 Prozent Rendite. Da klingen rund 1,7 Prozent beim db X-trackers iBoxx Sovereigns Eurozone Yield Plus schon fast wie ein Renditeparadies.

Der ETF bildet die fünf Euromärkte mit Investment-Grade Rating ab, deren Anleihen bei Emission die höchste Rendite bieten. Derzeit sind das Italien, Spanien, Irland, Belgien und die Slowakei. Die Länder mit der höchsten Anleiherendite werden durch Berechnung der Rendite einer hypothetischen Anleihe mit einer Laufzeit von genau fünf Jahren ermittelt. Insgesamt befinden sich rund 132 Anleihen im ETF. Gut 80 Prozent der Papiere weist ein "BBB"-Rating auf. Vor allem italienische Papiere sind enthalten. Sie haben ein Gewicht von 54 Prozent. Gefolgt von Spanien mit knapp 27 Prozent.

Der Zins in der Eurozone sinkt immer weiter. Ein Ende ist nicht in Sicht. Vielleicht setzt sich ja tatsächlich der Negativzins durch. Der Yield-Plus-ETF hatte im vergangenen Jahr schon einen guten Lauf, aber es könnte noch einiges drin sein. Aber nur risikobereite Anleger sollten kaufen und den Verlauf genau im Auge behalten.

jk

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