Der Hauptvorwurf laute auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug, die Höchststrafe betrage zehn Jahren Haft. Zudem gehe es um unerlaubte Bankgeschäfte. Erster Verhandlungstag sei der 9. Juni, es seien 52 Verhandlungstage bis hinein ins Jahr 2017 angesetzt (Az. 524 KLs 1/16).

Nach Angaben des Magazins "Capital" vom März hatte die BWF-Stiftung zwischen August 2011 und Januar 2015 von rund 6500 Kleinanlegern mehr als 57 Millionen Euro eingesammelt und angeblich in Gold angelegt. Bei einer großangelegten Razzia mit 120 Beamten an 19 Objekten stellten die Ermittler vor einem Jahr in dem Tresorraum einer Villa in Berlin-Zehlendorf zwar rund vier Tonnen an goldenen Barren sicher. Tests der Bundesbank ergaben allerdings, dass nur 324 Kilogramm echt waren. Das entspricht einem Wert von etwa 11 Millionen Euro. Der Rest war Füllmaterial, hauchdünn mit Gold überzogen - oder mit Farbe besprüht.

Die Gerichtssprecherin sagte nun, der Mindestschaden betrage 39 Millionen Euro. Es gebe fünf männliche und eine weibliche Angeklagte, davon säßen ein Mann und die Frau noch in Haft. Laut "Capital" vom März handelt es sich dabei um ein Ehepaar, das als Kopf des Netzwerkes um die BWF-Stiftung gilt und zuletzt in der Villa im Berliner Stadtteil Zehlendorf gelebt hat. In dem Anwesen hatte auch die BWF-Stiftung ihren Sitz. Im Keller stand der riesige Tresor.

Die BWF-Stiftung hatte ihr Konzept in Hochglanzprospekten beworben und Anlegern angeboten, krisensicheres Gold zu erwerben. Das Besondere: Das Gold sollte die BWF kostenfrei einlagern, um es dann nach einer vertraglich festgelegten Laufzeit zu einem garantierten Rückkaufpreis auszuhändigen - unabhängig vom Goldkurs. Bis zu 180 Prozent Rendite sind garantiert worden. Die, behauptete die BWF, wolle sie erwirtschaften, indem sie Handel mit Juwelieren betrieb. Denn Juweliere, so die Mär, würden oft nicht schnell genug an Gold für ihren Schmuck kommen, weshalb sie bereit seien, mehr als den üblichen Goldpreis zu zahlen.