Noch kommt der Umsatz von Biontech nur aus dem Verkauf des Corona-Impfstoff. Neue Krebsmedikamente sollen das ändern. 17,5 Milliarden Euro Cash helfen für die Forschung

Mit neuen Strategien bei der Behandlung von Krebs wollen die beiden Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci ein Unternehmen mit mehreren Produkten aufbauen. Bei ihnen dreht sich alles um den medizinischen Umbruch. Und die Chancen für den Erfolg stehen nicht schlecht: Elf Krebsstudien sind bereits in der zweiten oder dritten Testphase. Erste Zulassungsanträge soll es im Jahr 2026 geben. Dabei geht es um einen Antikörper gegen Lungenkrebs sowie ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) für die Behandlung einer Art von Brustkrebs.

Durch den Erfolg des Covid-19-Impfstoffs bleibt den Mainzern genügend Geld für die Forschung. Insbesondere im Bereich der ADCs hofft Biontech auf einen Durchbruch. Mithilfe dieser Technologie können etwa Medikamente direkt in die Tumorzellen gebracht werden. Weil sie zielgenau eingesetzt werden, können sie höher dosiert werden. Dieses Verfahren soll die Zellteilung stören — ähnlich wie bei einer Chemotherapie, ohne dass jedoch gesunde Zellen überall im Körper angegriffen werden. Es ist vor allem auch der Kampf um die Zeit, wer in der Entwicklung künftig die Nase vorn hat. Biontech ist hier gut aufgestellt. Bis zum Jahr 2030 erwartet der Vorstandsvorsitzende Ugur Sahin hier signifikante Fortschritte.

Zahlreiche Übernahmen bestimmten zuletzt den Markt. So bezahlte Pfizer für den Krebsspezialisten Seagen im vergangenen Jahr 43 Milliarden Dollar. Mit dem stark gefallenen Aktienkurs rückt nun auch Biontech in den Fokus von Big Pharma.
Aktuell bringen die Mainzer gerade mal knapp 20 Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Mehr als 17 Milliarden hält das Unternehmen an Cashreserven vor. Es kämpft zwar mit einem schrumpfenden Umsatz, doch mit seinem Corona-Impfstoff hat man immerhin einen Blockbuster im Programm. Im Geschäftsjahr 2023 sanken die Erlöse um rund 78 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Künftig dürfte es noch etwas weniger werden. Der Nettogewinn belief sich auf 930 Millionen Euro im Vergleich zu 9,44 Milliarden Euro 2022.

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