Offensichtlich haben die beiden Kreditgeber, die französische Proparco und die deutsche DEG, die Geduld verloren. Sie stellten beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag auf das Vermögen von Asian Bamboo. Das Unternehmen hatte schon 2013 gegen Kreditbestimmungen verstoßen, wodurch die Kredite eigentlich sofort hätten fällig gestellt werden können. Die Parteien hatten dann aber einen langfristigen Tilgungsplan erstellt. Insolvenzanträge von Gläubigern sind nach deutschem Recht möglich, wenn der Gläubiger große Zweifel hat, dass seine Forderungen befriedigt werden. Das scheint hier wohl der Fall gewesen zu sein. Zwar reklamiert das Unternehmen, genug Geld für die Rückzahlung der Kredite in Höhe von rund 29 Millionen Euro zu haben. Und in der Konzernbilanz zum 30. September sind sogar 26 Millionen Euro als Barvermögen aufgelistet. Allerdings liegt das Geld nicht in Deutschland, sondern in China oder in Hongkong. Die deutschen Kassen sind hingegen weitgehend leer. Neben den Beteiligungen an vermeintlich operativen Gesellschaften, die über Zwischenfirmen in Hongkong gehalten werden, stehen in der Bilanz nur noch die Schulden von Proparco und DEG. Man darf gespannt sein, wie dieser Krimi ausgeht. Der beste Platz ist dabei an der Seitenlinie. LA