Der Kursanstieg des Dollar bescherte den Euro-Wächtern zudem höhere Zinserträge aus Währungsreserven.

Die EZB schüttet ihren Gewinn an die nationalen Notenbanken aus - und zwar nach dem sogenannten Kapitalschlüssel, dem Anteil der Notenbanken am gezeichneten Kapital der EZB. Auf die Bundesbank entfällt so rund ein Viertel des Überschusses. Dieser fließt in die Bilanz der Bundesbank ein, aus der sich dann der jährlichen Scheck für den Haushalt von Finanzminister Wolfgang Schäuble errechnet. Ende Januar wurden von der EZB bereits 966 Millionen Euro Gewinn an die nationalen Notenbanken verteilt - der Rest soll an diesem Freitag ausgeschüttet werden.

Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder erwerben aktuell monatlich für rund 80 Milliarden Euro Staatsanleihen und weitere Wertpapiere wie Firmenbonds und Regionalanleihen. Damit wollen sie Banken dazu bewegen, weniger in diese Titel zu investieren und stattdessen mehr Kredite auszureichen. Erst im Dezember hatten sie das in Deutschland umstrittene Programm bis Ende 2017 verlängert. Dadurch nimmt das Gesamtvolumen auf 2,28 Billionen Euro zu.

Auf ihrer Zinssitzung im Januar stimmten die Währungshüter weitgehend darin überein, dass ein sehr erhebliches Ausmaß der geldpolitischen Unterstützung weiterhin gefordert sei, heißt es im Protokoll des Ratstreffens. Trotz des jüngsten energiepreisbedingten Inflationsanstiegs plädierten die Notenbanker weiter für eine geduldige Haltung und einen Kurs der ruhigen Hand. Dabei verwiesen sie unter anderem darauf, dass die Entwicklung der Kerninflation - also der Teuerung ohne die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise - nach wie vor verhalten sei.