Jiang Ya Chen war vor gerade mal eineinhalb Jahren zum Finanzchef ernannt worden, nachdem das Unternehmen kein Testat für den Jahresabschluss 2012 erhalten hatte. Welche persönlichen Gründe, die in der Meldung angeführt wurden, für den Rücktritt verantwortlich sind, ist nicht klar. Vorstellbar ist aber, dass es Chen zu heiß geworden ist. Zwar deutet die operative Entwicklung des Unternehmens in den ersten neun Monaten zunächst darauf hin, dass sich die Situation verbessert hat. Aber Powerland ist immer noch nicht in der Lage, die operative Entwicklung aus eigener Kraft zu finanzieren. Gerade wurde ein Kredit von 200 Millionen Renminbi (fast 27 Millionen Euro) aufgenommen. Der kostet immerhin neun Prozent Zinsen. Der Kredit soll auch dazu dienen, das Umlaufvermögen zu finanzieren. Und hier hat sich das für Powerland schon in der Vergangenheit problematische Ungleichgewicht zwischen Umsatzerlösen und Forderungen weiter vergrößert. So landete der komplette Zuwachs bei den Erlösen als Forderung in der Bilanz. Das muss finanziert werden und wirft darüber hinaus die Frage auf, ob die mittlerweile 119 Millionen Euro auch wirklich werthaltig sind. Das dürfte den Wirtschaftsprüfer beschäftigen, wenn er die Bilanz für 2014 testieren soll.

RED