BÖRSE ONLINE hatte von einem Investment dringend abgeraten. Allerdings sind die Umstände der Insolvenz von Ultrasonic so skurril, dass sie einen gewissen Unterhaltungswert haben. Das Unternehmen hatte zum Halbjahr 2014 laut Bilanz auf der Internetseite nämlich selbst nach Abzug aller Verbindlichkeiten mehr als 100 Millionen Euro an Barmitteln ausgewiesen. Das Eigenkapital betrug 175 Millionen Euro. Wie kann man da pleitegehen? Die Insolvenz wurde dadurch verursacht, dass eine Bank einen Kredit in Höhe von 60 Millionen Dollar fällig stellt, für den die deutsche AG gebürgt hatte. Diesen Kredit hatte Ultrasonic im August 2014 aufgenommen. Einen Monat später wurde gemeldet, dass der Vorstandschef und Großaktionär Qingyong Wu verschollen und die Konzernkassen leer seien. Hier passt einiges nicht zusammen. Offenkundig haben die Jahresabschlüsse nicht gestimmt. Ultrasonic hätte keinen Kredit benötigt, es sei denn, das ausgewiesene Barvermögen wäre gar nicht vorhanden gewesen. Bleibt zu hoffen, dass Vorstand und Insolvenzverwalter diejenigen im Management und vielleicht auch die Wirtschaftsprüfer, die offensichtlich Betrüger sind, zur Verantwortung ziehen können. RED