ANDREAS SCHEUERLE, DEKABANK:



"Angesichts des dramatischen Abschmelzens der Auslandsaufträge in die Nicht-Eurozone - gegenüber Juni sanken sie um mehr als 13 Prozent - muss man sich die Frage stellen, ob die Wachstumsschwäche der Schwellenländer sich vielleicht nicht doch schon in den harten Zahlen niedergeschlagen hat. Die Stimmungsindikatoren der Unternehmen hatten das so nicht signalisiert. Insbesondere der Vergleich mit den Eurozonen-Bestellungen, die im gleichen Zeitraum zulegten, zeigt, dass Ferientageeffekte allein dafür nicht verantwortlich gemacht werden können. Da sich die globalen Frühindikatoren weiter im Sinkflug befinden, sollte man die Erwartungen an die Exportgeschäfte im zweiten Halbjahr etwas zurückschrauben."

THOMAS GITZEL, VP BANK, LIECHTENSTEIN:



"Die rückläufigen Bestellungen sind eine herbe Enttäuschung. Positiver Aspekt ist jedoch, dass aus den Ländern der Eurozone ein ansehnlicher Zuwachs an Bestellungen zu verbuchen ist. Die angeschlagene Eurozone scheint sich also zu berappeln und liefert mittlerweile wieder positive Impulse für die deutsche Wirtschaft. Der Rückgang der Bestellungen aus Übersee zeichnet aber eher ein düsteres Bild. Es gibt jedoch begründeten Anlass zur Hoffnung, dass es sich lediglich um eine Momentaufnahme handelt. Die chinesische Konjunkturentwicklung dürfte sich in den kommenden Quartalen stabilisieren, was sich dann möglicherweise auch wieder in höheren Bestellungen für die deutsche Industrie niederschlägt."

Reuters