CARSTEN BRZESKI, ING:



"Die schlimmsten Alpträume haben sich nicht bewahrheitet. Die Verbraucher retten die Konjunktur und machen die Schwäche der Industrie in den Sommermonaten wett.

Um die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu bestehen, braucht die Wirtschaft aber einen nachhaltigen Investitionsschub. Nur auf die aktuelle Stärke des Konsums zu setzen, wäre eine gefährliche Strategie."

ANDREAS SCHEUERLE, DEKABANK:



"Das Wachstum ist unter dem Strich enttäuschend. Nicht überraschend ist der starke Konsum angesichts des robusten Arbeitsmarktes und steigender Löhne. Die Exporte sind dagegen ausgesprochen schwach. Das liegt vor allem an der Schwäche der Schwellenländer. Ohne Hilfe des gesunkenen Euro-Kurses und der anziehenden Konjunktur in den Industrieländern wäre es noch schlechter ausgefallen.

Die Investitionen kommen einfach nicht in Gang. Das hat vermutlich auch mit den Schwellenländern zu tun. Den Unternehmen fehlt die Absatzperspektive. Sie fragen sich: Warum soll ich meine Kapazitäten erweitern, wenn ich nicht weiß, ob ich sie auslasten kann. Interessant ist der gestiegene Staatskonsum. Hier spielen die Ausgaben im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise eine Rolle. Wir werden vom Staat auch in den kommenden Quartalen Wachstumsimpulse sehen."

Reuters