von Thomas Rappold

Erfahrene Investoren erinnern sich noch gut, als der NASDAQ-Index im März 2000 zum ersten Mal die Marke von 5.000 Punkten überschritt. Damals war dies der Beginn vom Ende. Die dot.com Blase platzte und zwei Jahre später stand die NASDAQ mehr als 75 Prozent tiefer. Nachdem die NASDAQ nun erneut die Marke von 5.000 Punkten überschritten hat, stellt man sich im Silicon Valley die Frage, ob man wieder mitten in einer neuen Bubble 2.0 ist? Immerhin können die Bären unter den Anlegern anführen, dass die Wall Street das schlechteste Quartal innerhalb der letzten vier Jahre hinter sich hat und dieses Jahr nur sehr wenige Technologie-IPOs zu verzeichnen waren. Erstmalig seit längerer Zeit regiert in den erfolgsverwöhnten Tech-Companies zudem der Rotstift.

Heute ist das Internet das Rückgrat der Globalisierung



Bestes Beispiel dafür war die Ankündigung vom neuen Twitter CEO Jack Dorsey insgesamt 300 Mitarbeiter zu entlassen. Doch 2015 ist anders als 2000. Das Internet ist heute das Rückgrad der Globalisierung und zentraler Bestandteil der Wertschöpfungsketten in der Wirtschaft. Gerade die aktuellen Quartalszahlen der großen Tech-Unternehmen unterstreichen dies eindrucksvoll. Google (jetzt Alphabet), Amazon aber auch das soziale Netzwerk LinkedIn oder die beiden FinTech Unternehmen PayPal und LendingClub haben sehr gute Geschäftszahlen gemeldet. Diese Unternehmen verfügen über starke Marken und herausragende Technologieplattformen.

Reichlich Cash ist vorhanden



Gleichzeitig generieren die großen Tech-Unternehmen des Valleys gigantische Cash-Bestände in ihren Bilanzen. Allein Apple und Google (Alphabet) zusammen verfügen über rund 300 Milliarden US-Dollar an Cash - und die Mittelakkumulation dürfte noch größer werden. Genau hierin dürfte der Schlüssel für eine noch rosigere Zukunft für Investoren liegen.

Die meist auf niedrig verzinsten Konten liegenden Milliarden an Dollarbeträgen können für Akquisitionen in aufstrebende Startups investiert werden. Das Valley hat davon reichlich, immerhin ist der Club der vorbörslichen Unternehmen mit einer Bewertung von jeweils über 1 Milliarde US-Dollar auf mehr als 100 Unternehmen angeschwollen. Facebook hat mit seinen Milliarden-Akquisitionen in Instagram und What's App gezeigt wie das Kerngeschäft zum Nutzen der Aktionäre befeuert werden kann. Mehr davon werden wir in den nächsten Monaten sehen.