Wie nicht anders von mir erwartet, haben deutsche Anleger, von den satten Kursgewinnen weltweit seit der US-Präsidentenwahl angelockt, den Publikumsfonds der BVI-Mitglieder im Januar per Saldo fast ebenso große Mittel anvertraut wie im ganzen Jahr 2016 zusammen. Man könnte auch sagen: so schlecht wie der letzte Jahresauftakt für die Fondsbranche verlief, so wohl geriet in der Summe der diesjährige.

Wichtigster Treiber der Entwicklung bleibt damit das Beta des Marktes. Es hat im Guten wie im Schlechten einen größeren Einfluss auf die Zahlungsströme der Absatzstatistiken als alle Marketingmaßnahmen der Asset-Manager und ihrer Verbände zusammen. Und daran wird sich bis auf weiteres vermutlich ebenso wenig ändern wie an anderen wesentlichen Trends: Konzentration auf Mischfonds (allein 3,3 Mrd. Euro Zufluss) und Dividendentitel, sowie Gunstbezeugungen für eine Hand voll Anbieter und Produkte, - wenngleich man konstatieren muss, dass einzelne Favoriten bisweilen variieren.

Die Prozyklik bleibt der Fondsbranche erhalten. Weiterhin werden Chancen, die sich im Rahmen von Kurseinbrüchen an den Märkten bieten, verkannt und führen zu Verunsicherungen. Stattdessen erweisen sich die Anleger, seien sie nun privat oder professionell, zumeist immer wieder als Trendfolger, die erst spät bis zu spät auf den fahrenden Zug auf- oder von ihm abspringen. Die Tatsache, dass wir es bei diesem Umstand mit keinem rein deutschen Phänomen zu tun haben, macht die Sache auch nicht besser.

Björn Drescher ist Gründer des auf Fonds spezialisierten Finanzinformationsdienstleisters Drescher & Cie (www.drescher-cie.de).