Hornbach Holding Vz.: Großer Profiteur der Praktiker-Pleite

Nach der Pleite von Praktiker werden in der deutschen Baumarktbranche die Karten neu gemischt. Alfred Hornbach, Chef des gleichnamigen Konkurrenten, äußerte bereits Mitte vergangenen Jahres seine Einschätzung, dass rund ein Drittel des Praktiker-Umsatzes beim Wettbewerb landen dürfte - das wäre eine Milliarde Euro. Die Rechnung scheint aufzugehen: Hornbach hat die Erlöse 2013/2014 (28. Februar) um 4,3 Prozent auf rund 3,37 Milliarden Euro und den Gewinn um 11,3 Prozent auf 86,2 Millionen Euro gesteigert. Dabei half auch der milde Winter. Von den rund 300 Praktiker- und Max-Bahr-Baumärkten, die geschlossen wurden, hat Hornbach sechs Standorte übernommen. Im laufenden Geschäftsjahr stehen ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine überproportionale Zunahme des Gewinns auf der Agenda. Angesichts der Wachstumsstory ist die Aktie noch günstig zu haben. CS

W&W: Finanzkonzern zum Sonderpreis

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W & W) gehört zu den preiswertesten Branchenvertretern in Europa. Und das, obwohl er profitabel ist. Der Preisabschlag von rund 50 Prozent zum Buchwert ist zwei Punkten geschuldet. Punkt 1: Der Streubesitz ist gering, und die Aktie fällt bei institutionellen Anlegern durchs Raster. Punkt 2 sind die harten Kostensenkungsmaßnahmen der vergangenen Jahre, die sich auch in den Erträgen spiegelten. Das Management hat mehr getan, als es musste, um den Bausparkassen- und Versicherungskonzern in einem Umfeld mit niedrigeren Zinsen neu zu positionieren. Dieser Umbau geht nun zu Ende. Die Erträge werden in den kommenden beiden Jahren deutlich zulegen. Im Windschatten wächst die Dividende. Sie kann von 50 Cent auf mehr als einen Euro ansteigen. Zusammen mit einem KGV von unter zehn hat die Aktie mehr als 30 Prozent Potenzial. LA

Homag: Hidden Champion aus dem Schwarzwald

Volle Auftragsbücher, breit gestreute Absatzmärkte und eine moderate Aktienbewertung: Dieses SDAX-Unternehmen mit Sitz im badischen Schopfloch bringt alles mit, was einen Nischenplayer für Börsianer interessant macht. Homag ist beim Umsatz die weltweite Nummer 1 mit Maschinen für die Holzverarbeitung. Zwei Drittel der Erlöse erzielt die Firma in Europa, expandiert aber stark in Richtung USA und China. Mit 229,3 Millionen Euro lag der Auftragseingang zum 31. März auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren. Auch finanziell steht Homag gut da. Der 2012 geschlossene Konsortialvertrag mit einem Volumen von 210 Millionen Euro wurde vorzeitig zu verbesserten Konditionen verlängert. Das wieder boomende Geschäft spiegelt sich im Kursverlauf der Aktie wider. Gewinn und Umsatz werden in diesem Jahr wohl wieder das Vorkrisenniveau erreichen - was auch dem Aktienkurs weiteren Spielraum eröffnet. SRI

F&C European Small Cap A: Auf Perlensuche in Europa

Immer auf die Kleinen - das kann sich lohnen. Dass Aktien mittelständischer Unternehmen langfristig häufig besser abschneiden als die Titel der Börsenschwergewichte, ist kein Geheimnis: Flexibilität und Innovationskraft zeichnen sie aus, und oft sind die Firmen echte Spezialisten in aussichtsreichen Branchen. Trotzdem schenken Analysten diesen Titeln meist wenig Beachtung, sodass viele Aktien trotz glänzender Perspektiven günstig sind. Sam Cosh taucht für den F & C European Small Cap A Fund nach diesen verborgenen Perlen, und zwar europaweit, inklusive Großbritannien und Schweiz. Unter anderem setzt er auf den britischen Küchenhersteller Howden Joinery oder Plastic Omnium aus Frankreich. Der Kunststoffproduzent beliefert vor allem die Autoindustrie. Auf Sicht von drei Jahren gelang Cosh mit seiner Auswahl ein Plus von rund 62 Prozent. Empfehlenswerte Depotbeimischung. KK